Breckerfeld. . Ein Fuchs verirrte sich in den Garten der Familie Schulz. Das Nachtsichtgerät der Familie zeichnete den Dieb der Maisknödel, die am Vogelhäuschen hängen, auf.

Einst hatte er die Gans gestohlen. Und dafür verbal in einem Kinderlied mächtig einstecken müssen. Mit dem Jäger wurde ihm gedroht, der auf ihn anlegt, der seinen Schrot aus der Flinte bläst, bis das Blut quasi nur so spritzt. Zimperlich war man nicht im Jahr 1824.

Da hat es der Fuchs heute doch wesentlich besser. Levin Schulz heißt sein Jäger, der im beschaulichen Kotten nahe der Ennepetalsperre wohnt. Und Levin, 13 Jahre alt, hatte sich nicht etwa mit einem Schießgewehr auf die Lauer gelegt, sondern mit einer ganz speziellen Nachtsichtkamera. Allerdings – und das muss man dem Fuchs wohl zugute halten – hatte er es auch nicht auf das Federvieh, sondern lediglich auf Maisknödel abgesehen.

„Sechs bis sieben Wochen lang sind die immer nachts von unserem Vogelhaus verschwunden“, sagt Levin. „Einen Reim konnten wir uns darauf nicht machen.“ Also konsultierte die Familie einen befreundeten Jäger. Ein völlig unschuldiger Mader geriet in Verdacht. Aber schließlich entschloss sich die Familie, der Sache auf den Grund zu gehen.

Dem Fuchs schmeckten die Maisknödel der Familie Schulz anscheinend gut.
Dem Fuchs schmeckten die Maisknödel der Familie Schulz anscheinend gut. © Privat

„Die Nachtsichtkamera haben wir in einem Prospekt entdeckt und dann sofort bestellt“, sagt Levin, der die siebte Klasse der St.-Jacobus-Realschule besucht. Und innerhalb kürzester Zeit wurde der Dieb, der sich eigens eine Kuhle unter dem Gartenzaun hindurch gegraben hatte, dank der technischen Wunderwaffe auf frischer Tat ertappt.

„Wir haben nicht schlecht gestaunt, als wir den Fuchs auf den Fotos gesehen haben.“

Von drakonischen Strafen will man übrigens absehen. Allerdings wird der Fuchs, der laut Levin in den letzten Wochen durch den Fettgehalt der Maisknödel arg zugelegt habe, in den nächsten Wochen leer ausgehen. „Wenn wir abends daran denken“, sagt Levin Schulz, „dann holen wir den Maisknödel rein.“