Haspe. . Die Beratungsstelle Corbacher 20 in Haspe steht vor schweren Zeiten: Die Ausgaben steigen, die Spenden bleiben aber auf gleichem Niveau. 12.000 Euro fehlen in der Kasse.
Das Geld ist knapp, die Bedürftigen wer den immer mehr und die Corbacher 20 sieht sich mit einem Problem konfrontiert, dass es bisher nicht in diesem Maße gab: Die Beratungsstelle in Haspe hatte im Jahr 2012 ein Defizit von 12.000 Euro.
Ausgaben werden immer höher
Die Ausgaben werden immer höher, die Spenden dagegen bleiben gleich. Gleich gut, muss Pfarrer Heinrich Baumann von der evangelischen Kirchengemeinde Haspe zugeben. Die Corbacher 20 erhielt im vergangenen Jahr 97.000 Euro durch Spenden und noch mal 27.000 Euro durch die Kirchengemeinden St. Bonifatius und die evangelische Kirchengemeinde Haspe. Eine Menge Geld, die aber nicht ausreichte, um die Ausgaben zu decken. Diese beliefen sich 2012 auf 136.000 Euro. „Das heißt, wir haben ein Loch in der Kasse. Das können wir durch ein Polster aus den vergangenen Jahren noch gut stopfen, allerdings müssen wir uns wirklich etwas einfallen lassen“, so Heinrich Baumann. Sonst könnte es in den nächsten Jahren eng werden. Dessen ist sich auch Pastor Marc Stücker von der St. Bonifatius Gemeinde sicher. Er übernahm vor Kurzem den Posten seines Vorgängers Pastor König und übernahm automatisch auch den Vorstandsposten bei Corbacher 20. So wie sein Vorgänger.
Um die Lücke in der Kasse auszugleichen, möchte das Team um die beiden Sozialarbeiter Birgit Kleine und Roland Kunigk unter anderem noch mehr an die Hagener Firmen herantreten. Denn von 97.000 Euro Spenden sind nur 6000 Euro von Firmen und Unternehmen. „Das ist zu wenig im Vergleich. Natürlich freuen wir uns über jeden Cent, aber wir hoffen, dass die Hagener Unternehmen vielleicht noch mehr Interesse an uns zeigen“, so Birgit Kleine.
Benefizkonzert im Herbst
Denn bei den privaten Spendern sei die finanzielle Obergrenze schon so gut wie erreicht. Zudem wollen die Gründer der Beratungsstelle im Herbst ein Benefizkonzert veranstalten mit einer bekannten Musikerin aus der Klassik. Und als dritte Option hat der Corbacher 20 noch den Hasper Herbst im Hinterkopf. Dort soll es einen Tag der offenen Tür geben, um den Spendern und Ehrenamtlichen einen Einblick in die Arbeit der seit 20 Jahre bestehenden Beratungsstelle zu geben.
Dass die Corbacher 20 in Haspe die einzige soziale Beratungsstelle ist, wissen die Ehrenamtler, die dort aushelfen und arbeiten. Dennoch gibt es weder vom Land, noch von der Kommune finanzielle Unterstützung. Deswegen muss die Beratungsstelle selbst dafür sorgen, dass genug Geld in die Kasse kommt. Wenn das nicht passiert, ist die Prognose klar: Irgendwann gibt es Einsparungen und im schlimmsten fall muss die Corbacher 20 geschlossen werden. Marc Stücker: „Davon sind wir noch sehr weit entfernt. Aber wenn sich in den nächsten fünf Jahren nichts ändert, dann müssen wir Maßnahmen ergreifen.“