Hagen.

Rund 20 Prozent aller Hagener Neugeborenen kamen 2012 nicht auf Hagener Stadtgebiet zur Welt. Das rechnet das Hagener Standesamt vor.

Von den insgesamt 1421 Neu-Hagenern wurden 1159 Kinder im AKH oder im Evangelischen Krankenhaus in Haspe, kurz Mops genannt, geboren. 262 Hagener Kinder kamen in anderen Städten zur Welt.

Für welche Orte entscheiden sich werdende Hagener Mütter, die nicht in eine der beiden Geburtskliniken gehen? Ganz oben auf der Liste steht das anthroposophische Krankenhaus in Herdecke. 108 Hagener Kinder kamen dort 2012 zur Welt. In Iserlohn waren es 51 und in Schwerte 43 Kinder (Zahlen für die restlichen Orte siehe Grafik).

Auswahl nach konfessionellen Kriterien

20 Prozent der Mütter entschieden sich 2012 zwar dafür, ihr Kind in einer anderen Stadt zur Welt zu bringen, allerdings fanden im AKH auch 254 Geburten statt, bei denen die Mütter nicht aus Hagen kamen. Wenn es also so etwas wie eine leichte Tendenz zu einem Mütter-Tourismus gibt, so funktioniert dieser nach außen und nach innen.

„Viele Mütter wählen den Standort aber auch nach konfessionellen Gesichtspunkten aus“, sagt Gerhard Koch, Chefarzt der Kinderklinik am AKH. In Hagen gab es einst sieben Geburtskliniken. Vor allem in den katholischen Häusern, allen voran im St.-Josefs-Hospital, kamen viele Hagener zur Welt. Das AKH hat keinen konfessionellen Hintergrund.

Mops erfreut über stabile Zahlen

Aus konfessioneller Perspektive bleibt also nur das evangelische Krankenhaus in Haspe übrig. Dort sind im vergangenen Jahr 546 Kinder zur Welt gekommen. „Wir freuen uns darüber, dass unsere Zahlen so stabil bleiben“, sagt die leitende Oberärztin Eva-Maria Fas­selt, „wir punkten vor allem durch unser Kursprogramm und die familiäre Atmos­phäre.“ Das Mops profitiert zudem von seinem Einzugsgebiet: „Zu uns kommen nicht nur Mütter aus Hagen und Haspe, sondern auch aus Ennepetal oder Gevelsberg.“