Hagen. . Im Kulturausschuss ging es um die Besuchszahlen im Kunstquartier und um den „Finess-zu-Musik“-Kurs der städtischen Musikschule. An dem Zumba-Kurs nahmen 2012 gerade mal fünf (!) Hobby-Tänzer teil.

Im letzten Jahr wurden im Rahmen der Gründung des Fachbereichs Bildung Volkshochschule und Max-Reger-Musikschule zusammengelegt. Kein Wunder also, dass der neue Fachbereichsleiter Bildung, Jochen Becker, sowie die neue Leiterin der VHS, Bianca Sonnenberg, ihre künftige Ausrichtung gestern im Kultur- und Weiterbildungsausschuss (KWA) gemeinsam vorstellten. Und sich auch mit einer Stimme für das Angebot „Fitness zu Musik“ stark machten.

Aerobic und Latin

Hintergrund: Vor einem Monat hatte unsere Zeitung über das sportive Angebot der städtischen Musikschule berichtet. Die VHS bewirbt ihren Kurs wörtlich mit „Das Ganze ist eine Mischung aus Gymnastik, Aerobic, Latin, Rhythmus und Spaß an Bewegung.“ In Kurzfassung also Zumba . . . Nicht nur Betreiber von Fitness-Centern und Tanzschulen ärgerten sich über das „Wildern auf fremdem Terrain“, auch Wolfgang Röspel, Vorsitzender des KWA, und Sven Söhnchen, kulturpolitischer Sprecher der SPD, empörten sich darüber, wofür eine mit städtischen Mitteln geförderte Einrichtung ihr Geld verplempert.

Gestern wurden nun Kursteilnehmer-Zahlen der Musikschule auf den Tisch gelegt: Im Bereich Instrumental und Gesang wurden im letzten Jahr zum Beispiel 547 Teilnehmer, im Orchester und Kinderchor 100, im Musikgarten 153 gezählt. Im Zumba-Kurs „Fitness zu Musik“ tanzten fünf (!) Teilnehmer. Während Bianca Sonnenberg daraus folgerte, man bilde also keine Konkurrenz zu kommerziellen Sport-Anbietern, sah Wolfgang Röspel die Sache anders. „Wir subventionieren also mit städtischen Mitteln ein Angebot, das andere viel erfolgreicher anbieten. Das rechnet sich wohl kaum.“ Jochen Becker wird für den nächsten Ausschuss detaillierte Teilnehmerzahlen vorlegen.

Ziel: 25.000 Besuche jährlich

Auch die Besuchszahlen im Kunstquartier waren Thema im KWA: 2012 wurden 23.673 Besuche verzeichnet. Nicht zu verwechseln mit Besuchern, da auch Mehrfach-Besuche in besagte Zahl einfließen. Und auch nicht gleichzusetzen mit zahlenden Besuchern, da auch die Besuche eintrittsfreier Veranstaltungen wie Previews oder Konzerte mitgerechnet werden. In dem von Kulturdezernent Thomas Huyeng vorgelegten Bericht ist das Ziel, mittelfristig 25.000 Besuche pro Jahr zu verzeichnen, avisiert.

Der Bericht enthält auch Daten aus 2011 aus der statistischen Gesamterhebung an deutschen Museen. „Nach der Statistik des Institutes für Museumsforschung Berlin kann sich das Kunstquartier Hagen in die mittlere Kategorie der Besuchszahlen der befragten Museen in Deutschland einordnen“, so das Fazit der Studie. „Wir haben ein Kunstquartier mittlerer Größe. Die Studie macht mich sehr glücklich“, so Tayfun Belgin, Fachbereichsleiter Kultur.