Hagen. . 60.000 Liter fasst der Wassertank, der jetzt in der Rönsel, einem Waldgebiet zwischen Hagen und Ennepetal, versenkt wurde. Das Reservoir dient der Waldbrandbekämpfung und wurde mit schwerem Gerät in den Forst verfrachtet.
Soviel Betrieb herrschte wahrscheinlich noch nie in der Rönsel, einem abgelegenen Waldgebiet oberhalb des Hasper Bachtals. Wo sonst allenfalls ein paar Wanderer ihrer Wege ziehen, lärmten schwere Maschinen, als die Feuerwehr einen wahrhaft gigantischen Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 60.000 Litern in der Erde versenken ließ. Er soll der Brandbekämpfung in dem unzugänglichen Gelände an der Grenze zur Stadt Ennepetal dienen.
Um das gewaltige Behältnis an Ort und Stelle im Waldboden unterzubringen, bedurfte es einer aufwändigen Logistik. Zunächst mussten schwere Baumaschinen und über 150 Tonnen Baumaterial in den Forst geschafft werden, was aufgrund der schwierigen Topographie und der holperigen Waldwege eine Herausforderung für alle Beteiligten darstellte. Sodann wurde eine 16 mal 5 Meter große Grube ausgehoben und mit Sand ausgekleidet.
Schließlich brachten Schwertransporter den riesigen Tank sowie einen Kran, der den Tank wiederum in die Grube heben sollte, zur Baustelle. „Das alles ist gelungen, ohne Schäden im Wald anzurichten“, freute sich Hagens Feuerwehrchef Heinz Jäger. Der Tank wurde tief in die Erde eingelassen, die Abdeckung liegt 1,80 Meter unter der Oberfläche und sollte schon aus diesem Grunde gegen etwaige Sachbeschädigungen geschützt sein.
Hydranten weit entfernt
Anschließend ließ die Feuerwehr 60.000 Liter Wasser in den Behälter einlaufen. Das Reservoir steht nun als Löschmittel zur schnellen Waldbrandbekämpfung zur Verfügung, denn die Rönsel liegt kilometerweit vom nächsten Hydranten entfernt. „Wenn wir erst eine Schlauchleitung legen müssten, ist der Wald abgebrannt, bevor wir überhaupt mit dem Löschen beginnen könnten“, sagte Jäger. Auch die Ennepetaler Feuerwehr profitiert von dem Wasserbehälter, darf sie ihn im Brandfall doch ebenfalls anzapfen.
Im Besitz der Stadt Hagen befinden sich fünf solcher Wassertanks, der größte mit einem Fassungsvermögen von 100.000 Litern liegt am A45-Rastplatz Brunsbecke. Zudem kann die Feuerwehr auf rund 20 private Löschbehälter zurückgreifen, darunter ehemalige Silos, die nicht mehr zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt werden.