Vorhalle. . Zu einem ganz besonderen Weihnachtsmarkt hat der Schlossverein Werdringen an diesem Wochenende eingeladen. Die Besucher wurden auf eine Reise ins Mittelalter geschickt.
Heißer Met in Tonkrügen, ein alter Feuerkorb mit lodernden Flammen und ein festlich dekoriertes Schloss am Fuße des Kaisbergs – all das bot eine romantische Kulisse für eine Reise in eine andere Zeit.
Auch aus Nachbarstädten ins Ruhrtal
Im Wasserschloss Werdringen in Vorhalle fand am Wochenende der 16. traditionelle Weihnachtsmarkt statt. Und er lockte zahlreiche Besucher auch aus den benachbarten Städten ins Ruhrtal. Denn der vom Schlossverein Werdringen organisierte Markt zeichnete sich neben den Imbiss- und Getränkeständen besonders durch das vielfältige Angebot an Holz- und kunstgewerblichen Produkten aus. Die rund 30 Stände wählte der Schlossverein sorgfältig aus, damit das Abenteuer Mittelalter nicht nur durch die Kulisse zu erleben war.
Um eine für ein Schloss angemessene Atmosphäre zu schaffen, durften natürlich die Ritter nicht fehlen . Und so begrüßten die Mitglieder der Ritterschaft der Wolfskuhle die Besucher und entführten sie in eine längst vergangene Zeit. „Die Ritter sind total cool“, sagte Hannah, während sie sich an dem alten Feuerkorb die Hände wärmte. Eng aneinandergekuschelt saßen hier zahlreiche Besucher, um das mittelalterliche Ambiente bei lodernden Flammen und weihnachtlichen Klängen zu genießen. „Das Feuer ist ein echtes Highlight, so was hat man woanders ja gar nicht“, sagte Christiane Viebahn begeistert.
Faszinierende Welt
Nachdem man einmal das von zwei in Kettenhemd gekleideten Gestalten bewachte Tor durchschritten hatte, befand man sich in einer faszinierenden kleinen Welt. Hier hatten Ritter und Edelleute das Sagen. „Ihr Kind sieht kräftig aus, das könnte ich auf einem meiner Höfe gut gebrauchen“, sagte eine der Wachen zu einer Besucherin und zauberte nicht nur ihrem Kind ein Lächeln auf das Gesicht. Die authentisch dargestellten Bewohner des mittelalterlichen Schlosses begeisterten besonders die Jüngeren. „Mein Gewand habe ich zum größten Teil selbst gemacht. Teilweise mit alten Kupfernadeln und ganz nach der alten Nähkunst“, erklärte Thomas Düllmann.
Auch für die Erwachsenen gab es so einige mittelalterliche Besonderheiten. So sorgte Bruder Roger von Schmerbecke in einem aus Holz gebauten Unterstand mit honigsüßen Heißgetränken dafür, dass niemand frieren musste. „Ich bin als Mönch der geistliche Beistand für die Volksleute“, verriet der Ordensbruder.
Liebevolle Geschenkideen
Auf dem Hof und im Schloss selbst konnte man sich beim Stöbern von den liebevoll ausgearbeiteten Geschenkideen der Aussteller verlocken lassen.
Der Duft von Plätzchen lockte die Besucher zum Stand der Familie Zöllner. Hier wurden Spekulatius gebacken, nachdem diese mit Hilfe einer 80 Jahre alten Messingwalze ausgestanzt wurden. „Die Maschine hab ich vor Jahren auf dem Sperrmüll gefunden und sie zum Leben erweckt“, erklärte Jörg-Peter Zöllner.
Das Treiben auf dem Schlosshof bot die Möglichkeit, abzuschalten und die Hektik des Alltags zu vergessen. „Es ist ein romantischer kleiner Markt, der mal ganz anders ist, als die Weihnachtsmärkte in den Städten“, sagte Gudrun Burchert, die sich nicht zum ersten Mal von der kleinen mittelalterlichen Weihnachtswelt auf Schloss Werdringen verzaubern ließ. „Hier ist es gemütlich und es gibt keinen Stress“.