Hagen. Mit einer mehrtägigen Aktion geht die Hagener Polizei gegen Einbrecherbanden vor, die vor allem aus Südosteuropa nach Hagen kommen.
Auf dem Polizeipräsidium kursiert eine witzige Geschichte. Ein Beamter stieg eines Morgens aus seiner Dusche und staunte nicht schlecht beim Blick in seine Wanne. Darin lag ein Zettel. Die Botschaft: „Es ist kinderleicht, in ihre Wohnung einzubrechen. Schützen Sie sich besser. Ihre Polizei.“
„Wir wollen ein Zeichen setzen“
Kriminalhauptkommissar Peter Carl erzählt das Anektdötchen im Kontrollraum auf der Hoheleye. Von hier aus leitet der Chef des Kriminalkommissariats 13 an diesem Tag den stadtweiten Großeinsatz gegen Wohnungseinbrüche. „Wir wollen ein Zeichen setzen. Für unsere Bürger und gegen Banden, die Hagen als Ziel ausgemacht haben“, sagt Carl.
Die Volmestadt ist ein kleines Eldorado für Knacker jeder Art. Aus allen Himmelsrichtungen umklammern Autobahnen die Stadt. Ironischerweise die perfekte Infrastruktur für – größtenteils aus Osteuropa stammende – Einbruchsbanden, die sich häufig zu viert oder fünft in kleine Pkw quetschen und darin nach Hagen rollen.
„Voll organisiert“
„Voll organisiert“, wie Carl weiß. Blocker, Zieher, Täuscher, Oberservanten und Absicherer. Ob Taschendiebstähle auf dem Weihnachtsmarkt oder Einbrüche in gutbürgerlichen Wohngegenden. „Die Gruppen sind sehr gut ausgebildet und verschwinden so schnell wie sie gekommen sind.“
Die Hagener Polizei hat jüngst bei ihrem Großeinsatz starke Präsenz gezeigt. An den Autobahnabfahrten der Stadt wurden reihenweise Fahrer rausgefischt und im Rahmen normaler Verkehrskontrollen auch darauf hingewiesen, dass dies eine prophylaktische Aktion gegen Einbruchbanden sei.
900 Fahrzeuge kontrolliert
Zivile und Präsenzkräfte patroullierten in vielen Straßen. Fußstreifen verteilten Mängellisten an den Stellen, wo Einbrecher besonders leichtes Spiel haben. Zettel wie den, der durch ein gekipptes Fenster in der Badewanne eines Polizeikollegen landete. 560 dieser Zettel wurden im Stadtgebiet verteilt. Weit mehr als 1000 Personen und 900 Fahrzeuge wurden kontrolliert.
Unterstützung kam von der Bereitschaftspolizei aus Bochum. „Das wird auch in Zukunft so sein“, so Peter Carl, der sich mit den Aktionstagen zufrieden zeigte.