Hagen. . Die FernUni Hagen löst die Außenstellen auf und konzentriert das gesamte Uni-Geschehen auf dem Campus. Damit Mitarbeiter, Studenten und Besucher nach der Zentralisierung noch wissen, wo es lang geht, ist ein neues Campus-Leitsystem geplant. Kostenpunkt: 2,8 Millionen Euro.
Den Reflex hat in Hagen doch jeder: 2,8 Millionen Euro, das sind wie viele Erzieherinnen-Arbeitsplätze? Wie viele sanierte Schulklos? Wie viele Schulsozialarbeiter? Helmut Hoyer und Regina Zdebel haben diesen Reflex nicht. Der Rektor der Hagener FernUni und die Kanzlerin rechnen die genannte Summe in Sicherheit und Orientierung um. Etwa 2,8 Millionen Euro könnte das neue Campus-Leitsystem mit Schildern, Lampen und Wegweisern kosten.
Beschlossen ist noch gar nichts, eine von sechs angefragten Agenturen hat bislang erst einmal ein grobes Konzept samt Bestandsaufnahme gemacht – für ein analoges Leitsystem draußen, eins drinnen, ein großes leuchtendes Logo auf dem Dach des alten Ur-Gebäudes (ehem. AVZ) für alleine 250 000 Euro und ein digitales Leitsystem für drinnen und draußen. Heraus kam ein Vorschlag, der in Gänze realisiert 2,8 Millionen Euro kosten würde. Zwar hat der Vorschlag das Rektorat nie verlassen, trotzdem kumuliert schon die Kritik in massive Beschwerden. Ob das Geld nicht besser in Forschung und Lehre angelegt wäre?
22 Millionen Euro in den vergangenen zwei Jahren verbaut
„Wir haben in den vergangenen zwei Jahren 22 Millionen Euro auf dem Campus verbaut,“ erklärte gestern FernUni-Rektor Prof. Hoyer. Das Gebäude-Ensemble an der Universitätsstraße ist in der Tat schon arg unübersichtlich geworden, dazwischen verschlungene Wege, unbeleuchtete Pfade, Treppenauf- und Abgänge, Fahrstühle, Stufen und Absätze.
Die FernUni löst gerade beinahe alle Standorte außerhalb des Campus auf (u.a. In der Krone in Bathey, Konkordiastraße, Lützowstraße) und holt Mitarbeiter, Verwaltungsstellen und Institute auf den Campus. Die Uni-Verwaltung sitzt schon im umgebauten ehemaligen Staatlichen Umweltamt, dort ist auch der Rektor eingezogen. Überall bekommen Mitarbeiter neue Büros. 1200 Menschen werden nach der Zentralisierung auf dem Uni-Campus arbeiten. Für deren Sicherheit müsse gesorgt sein.
1000 Veranstaltungen im Jahr
„Dazu werden gut 1000 Veranstaltungen im Jahr hier abgehalten, für Hagen wichtige Tagungen, Workshops, Seminare,“ sagt Hoyer. Die neue Bachelor- und Master-Studiengänge machen viel mehr Präsenz der Studierenden an der FernUni nötig, abends und an den Wochenenden gibt es keine freien Parkplätze rund um den Campus.
„Wir müssen jetzt nachziehen,“ sagt Regina Zdebel. Das Ganze sei „ein ganz normaler Vorgang, der offen mit dem Ministerium verhandelt wird“. Die 2,8 Mio. Euro seien nur eine grobe Größenordnung, damit für die kommenden Haushalte Geld eingeplant bzw. beim Land eingefordert werden könne. Vom Türschild für jeden Mitarbeiter über die Beschriftung der Toiletten bis zu barrierefreien Zugängen sei alles darin enthalten. „Da sind aber auch noch Einsparpotenziale drin“, so Zdebel.
„Wir komplettieren jetzt die Hochschulmodernisierung am Campus mit einem Leitsystem, niemand bringt seine Hausnummer schon am Rohbau an,“ argumentiert Rektor Hoyer.
An der endgültigen Entscheidung werden alle zuständigen Gremien beteiligt, sagen Hoyer und Zdebel: „Das ist keine geheime Kommandosache“.