Hagen. .
Leise Töne und bunte Lichter unter sternklarem Himmel und inmitten der freien Natur: Am Samstagabend lockte die „Nacht der Lieder und Lichter“ zahlreiche Neugierige in den Stadtgarten, um dem Gesang von rund 20 Chören zu lauschen.
Die Idee: Dem Negativtrend im Hinblick auf die Mitgliederzahlen in den Chören entgegenwirken und auf die Chorgemeinschaften aufmerksam machen. „Leider sind die Mitgliederzahlen in den letzten Jahren immer weiter gesunken“, weiß der Vorsitzende des Chorverbandes, John Fiolka. Trotz Unterstützung der Bildungsoffensive und aktiver Teilnahme des Programms für Ältere „Sing mit–bleib fit“ sei der Trend eher rückläufig. Mit der Veranstaltung im Stadtgarten wolle man einfach Werbung machen für das Miteinander in den Chören und zwar sowohl für Kinder als auch für ältere Menschen: „Gerade ältere Menschen nämlich können noch schön singen.“
Musik der leisen Töne
An fünf Standorten im Stadtgarten – Sonne, Mond, Neptun, Venus und Jupiter – sangen die rund 300 Sänger unter dem Motto „Musik der leisen Töne“ eine bunte Mischung aus Klassik, Gospel und Volksliedern. Das Besondere: Inmitten der Natur leuchteten zahlreiche Kerzen, Fackeln und Scheinwerfer und zauberten eine romantische Stimmung fernab von Alltagsstress und Stadtlärm.
Und auch die Besucher wurden mit bunten Knicklichtern ausgestattet, um an der tollen Atmosphäre aktiv mitwirken zu können. Zusätzlich zum Tragen der Lichter waren die Stimmen der Besucher gefragt. Bereits bei der Eröffnung der Veranstaltung wurde zum Mitsingen eingeladen. Die Texte der Lieder wie etwa „Guter Mond, du gehst so stille“, hielt das Programmheft bereit. „Ich mache schon seit vielen Jahren Chor, aber ich muss sagen, dass war schon sehr ergreifend“, sinnierte Kreis-Chorleiter Michael Eiche nach dem Gesang aller Besucher in der Abenddämmerung.
Ein großer Gewinn für die Stadt
Auch Bürgermeister Hans-Dieter Fischer, der stellvertretend für den Schirmherrn und Oberbürgermeister Jörg Dehm anwesend war, zeigte sich beeindruckt: „Das ist wirklich eine tolle Veranstaltung und ich selbst singe heute noch gern“, verriet Fischer. „Ich habe früher im Schulchor und im Kirchenchor gesungen, insofern habe ich da schon ein wenig Erfahrung.“
Zustande kam das Projekt nicht allein durch den Chorverband, sondern zusammen mit tatkräftiger Unterstützung zahlreicher Helfer. „Wir sind mehr als dankbar, dass uns insbesondere das Kulturbüro der Stadt in allen Bereichen zur Seite stand. Und natürlich auch, dass wir so viele Sponsoren für die Veranstaltung gewinnen konnten – allein hätten wir das nicht umsetzen können“, so Fiolka.
Mit den ausklingenden Tönen von „Der Mond ist aufgegangen“ stand fest: Die Premiere dieser außergewöhnlichen Veranstaltung ist geglückt. Zahlreiche Besucher genossen die romantische Atmosphäre. Eine Wiederholung einer „Nacht der Lieder und Lichter“ – oder gar ein fester Platz im Hagener Kulturprogramm – wäre mit Sicherheit ein großer Gewinn für die Stadt zwischen Ruhrgebiet und Sauerland.