Hagen. .
Die Vorfreude auf das neue Domizil war groß - besonders bei den Kindern, die sich schon in dem alten, geheimnisvollen Kesselhaus proben sahen und davon träumten, auf der Wiese zwischen dem Theater an der Volme und dem 85 Meter hohen Schornstein im Sommer zu jonglieren und Feuer zu spuken.
Daraus wird (vorerst) nichts. Der Kinder- und Jugendzirkus Quamboni zieht im Sommer nicht, wie seit langem geplant, auf das Elbersgelände, sondern bleibt vorerst auf dem angestammten Platz auf dem Quambusch in Haspe.
Vor kurzem wurden die Eltern der Quamboni-Kinder, die Kinder und Jugendlichen selbst sowie Fördervereinsmitglieder und ehrenamtliche Helfer über das „Rückrudern“ informiert.
200 000 Euro Fördermittel
Christian Isenbeck, Quartiersmanager von Elbers, zu den Gründen: „Der Förderantrag für die Baumaßnahme am Kesselhaus ist noch nicht durch; wir warten auf den endgültigen Bewilligungsbescheid aus Düsseldorf.“ Zur Erklärung: In das Bauprojekt sollen 200 000 Euro Fördermittel aus dem Bereich Stadtumbau West fließen. „Doch wir mussten den ursprünglichen Antrag – anfangs saß auch noch die Stiftung Volmarstein mit im Boot – umformulieren. Für den modifizierten Antrag, bei dem unser Partner die evangelische Jugend ist, müssen noch Details abgesprochen werden. Aber im Grunde ist die Sache genehmigt“, versichert Isenbeck.
Und auch Frank Fischer, Leiter der Ev. Jugend, unterstreicht, dass man gemeinsam mit dem Bauherren, den Elbers-Investoren Hagenpeg, einen übers Knie gebrochenen Umzug von Haspe in die Innenstadt verworfen habe. „Zum Glück können wir unser bei der ev. Kirchengemeinde Haspe angemietetes Quartier in den kommenden Monaten weiter nutzen. Oben am Quambusch haben wir alles, was wir brauchen: Sanitäre Anlagen, Platz für die Bauwagen und fürs Zelt.“
Sommercamp 2013 bei Elbers
Wenn nun alles nach Plan verläuft und die Fördermittel aus dem Ministerium fließen, wird „Quamboni“ im nächsten Frühjahr umziehen und das Sommercamp 2013 bei Elbers veranstalten. Bis dahin muss das Kesselhaus – das Gebäude aus Backstein hat eine Deckenhöhe von 25 Metern – komplett saniert und mit Heizung sowie sanitären Anlagen ausgestattet sein. Das Zirkuszelt samt Manege und Bauwagen werden davor auf der Freifläche aufgebaut – drei Wochen lang wird das Zelt von Kindern, Jugendlichen und Trainern bespielt, finden dort Proben und Aufführungen statt. „Anfang des Jahres sah es noch so aus, als könnten wir unser Camp schon im Sommer aufschlagen“, so Fischer enttäuscht. „Doch dann verzögerte sich alles und die Bedingungen stimmten nicht mehr.“ Das Datum für den Zeltaufbau steht seit langem fest: Am 2. August wird der erste Hering in die Erde geschlagen.