Hagen. . Nach jahrelangem Hin und Her steht nun fest: „Das nächste Quamboni-Camp findet am Elbersgelände statt“, sagt Frank Fischer, Leiter der Evangelischen Jugend, der Trägerin des Zirkusprojektes. Vom lauschigen Gelände am Quambusch werden Bauwagen und Zelt in die City gebracht. In diesem Jahr definitiv.

Nach jahrelangem Hin und Her steht nun fest: „Das nächste Quamboni-Camp findet am Elbersgelände statt“, sagt Frank Fischer, Leiter der Evangelischen Jugend, der Trägerin des Zirkusprojektes. Der Termin fürs Intensivtraining steht längst: In den letzten drei Wochen der Sommerferien proben 42 Zehn- bis Siebzehnjährige Jonglage, Akrobatik und Clownerien. Vom lauschigen Gelände am Quambusch werden Bauwagen und Zelt in die City gebracht. In diesem Jahr definitiv.

„Das Elbersgelände ist ein optimaler Standort. Da haben wir mehr Öffentlichkeit“, findet Fischer. „Wir liegen in den letzten Zügen für die konkreten Rahmenbedingungen.“ Es gibt zwei Szenarien: das Umfeld als reiner Standort für den Zirkus oder das Umfeld plus einer Kletterhalle im alten Kesselhaus.

Förderantrag ist genehmigt

Ein entsprechender Förderantrag (Stadtumbau West) sei bereits von der Bezirksregierung in Arnsberg genehmigt. Neben den 800.000 Euro, die es von der EU geben soll, müssen 400.000 Euro Eigenmittel aufgebracht werden. Kein Pappenstiel. Mit ins Boot müssten dazu die Hagenpeg, der das Gelände gehört, und die Evangelische Stiftung Volmarstein als Betreiberin des Kletterparks, in dem auch therapeutisches Klettern möglich wäre.

Platzt der Plan, findet die Quambonitruppe im Haus der Evangelischen Jugend, ebenfalls auf dem Elbersgelände ansässig, eine Halle fürs Training. Die Vorbehalte von Eltern gegen das Elbersgelände als Campstandort nimmt Fischer ernst, räumt Bedenken aber aus: „Wir machen Jugendarbeit nur an Orten, die für Jugendliche auch gut sind.“

Auf dem Elbersgelände plant eine Arbeitsgemeinschaft bereits, welche Veranstaltungen man rund um das Zirkuszelt noch auf die Beine stellen kann.

"Zirkusarbeit ist pädagogisch wertvoll"

Im Kinder- und Jugendzirkus Quamboni ist noch mehr Bewegung: Bettina Ehrlich (45) gibt nach 15 Jahren den Hut als Zirkusdirektorin an Carsten Reichelt weiter. Ehrlich war zwar die Chefin im Hintergrund und dennoch das Gesicht von Quamboni. Ihr rothaariger Schopf war im Dunkel des Zeltes unverkennbar. Zum 1. Januar hat Sozialpädagogin Ehrlich ihr Arbeitsumfeld innerhalb der Evangelischen Jugend gewechselt.

Sie ist eine von 26 neuen Sozialarbeitern an Hagener Schulen mit Kindern aus sozial schwachen Familien. „Der Spagat zwischen Familie und Beruf ist zu groß geworden“, begründet sie ihre Entscheidung. Leicht gefallen ist sie ihr nicht, aber die Zeiten für Training, Workshops und Camp sind an Wochenenden und zu Ferienzeiten – wenig familienkompatibel.

Aber sie wollte weiterhin mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, so kam die von der Evangelischen Jugend getragene Stelle als Schulsozialarbeiterin im richtigen Augenblick: „An der Goldbergschule werde ich auch Zirkusprojekte organisieren.“ Regeln, Verantwortung, Grenzerfahrungen – „Zirkusarbeit ist pädagogisch wertvoll“, unterstreicht Bettina Ehrlich.

Carsten Reichelt ist ein ebenfalls bekanntes Gesicht bei Quamboni. Im Alter von zehn Jahren kam er als Mini-Artist zu der Truppe. Schon seit zwei Jahren hat Reichelt die Arbeit von Bettina Ehrlich und Choreographin Antoinette Rogenmoser unterstützt.