Boele. .

Wutentbrannte Autofahrer, entnervte Anlieger, zerfahrene Verkehrsführung - im Boeler Ortszentrum droht die Situation wieder einmal zu eskalieren. „Wir sind ja Kummer gewohnt“, berichtet Inge Schwaiger aus der Hagener Straße. „Aber jetzt ist doch das Chaos ausgebrochen.“ Grund für die neuerlichen Verkehrsprobleme sind Kanalarbeiten in der Hagener Straße. Zwischen Schwerter und Denkmalstraße verlegt Energieversorger Mark-E Wasser- und Gasleitungen. „Mitte April wollen wir fertig sein“, so Mark-E-Sprecher Uwe Reuter.

Der betroffene Bereich der Hagener Straße ist während der Bauarbeiten nur einspurig befahrbar, die Strecke ist als Einbahnstraße ausgewiesen und darf nur von der Schwerter Straße aus genutzt werden. Was wiederum bedeutet, dass Autos, die sich aus der anderen Richtung nähern, nach rechts in die Denkmalstraße abbiegen müssen.

Behinderungen bis Mitte Mai

Damit beginnen die Probleme. Denn in der Denkmalstraße wurde die Spur für Rechtsabbieger, die in die Schwerter Straße Richtung Kabel einmündet, im Zuge der Verkehrsberuhigung geschlossen. Eine dicke, durchgezogene Linie verbietet Autofahrern, die brach liegende Fahrspur zu nutzen. Stattdessen müssen sich alle Rechtsabbieger auf der Mittelspur einreihen, von der jedoch aufgrund der viel zu knapp bemessenen Grünampelphase nur vier bis sechs Fahrzeuge in die Kreuzung einfahren können. In den letzten Tagen bildete sich deshalb ein enormer Rückstau, die Hagener Straße war zur Hauptverkehrszeit fast auf ganzer Länge verstopft. „Eine Zumutung“, schimpfte Autofahrer Peter Georgs aus Kabel, dem die unbedachte Verkehrsführung den letzten Nerv raubte. „Wir haben eine halbe Stunde im Stau gestanden.“ Verschärft wird die Lage durch die vielen Linienbusse, die eine Nothaltestelle in der dadurch erst recht überforderten Denkmalstraße anfahren.

Wenn die Kanalarbeiten beendet sind, wird die Asphaltdecke in der Hagener Straße erneuert. Wie es aussieht, wird die Baustelle den Verkehr daher mindestens bis Mitte Mai behindern. Bezirksbürgermeister Kohaupt appellierte an alle Autofahrer, die nicht unbedingt im Zentrum zu tun haben, den Boeler Ring zu nutzen: „Dort kommt man gut voran.“ Er versprach, die gesamte Verkehrsführung nach Abschluss der Bauarbeiten noch einmal kritisch zu überprüfen.