Hohenlimburg. .
„Explosion in einem Hochhaus an der Berliner Allee 53.“ Diese Nachricht ließ am Freitagnachmittag die Alarmsirenen der Feuerwehren aufheulen. Nachbar Thomas Richter werkelte um kurz vor 15 Uhr in seiner Garage, als er einen fürchterlichen Knall hörte. Anschließend splitterten Glasscheiben. Er lief auf die Straße und sah die Flammen aus der Wohnung im vierten Obergeschoss herausschlagen. Sofort griff er sein Handy und alarmierte die Feuerwehr.
Minutenschnell rückte die Berufsfeuerwehr aus. Gleichzeitig wurden die Freiwilligen Wehrmänner aus der Nahmer, aus Oege, Elsey und Reh informiert. Als Einsatzleiter Detlef Sembach mit seinen Kräften vor Ort eintraf, brannte die Wohnung in voller Ausdehnung. Mit zwei Drehleitern und zwei Wenderohren gingen die Wehrmänner gezielt von außen gegen die Flammen vor. Gleichzeitig gab es einen massiven Innenangriff.
Dadurch hatten die Einsatzkräfte die Flammen schnell unter Kontrolle. „Das war unserem massiven Einsatz zu verdanken“, bilanzierte Detlef Sembach rund 90 Minuten später zufrieden. Zu diesem Zeitpunkt waren die Flammen längst gelöscht, die Lage beruhigt. „Wir hatten die Befürchtung, dass das Feuer in die Wohnung im 5. Obergeschoss überspringt. Das konnten wir verhindern“, ergänzte der Einsatzleiter. Die größte Sorge der Wehrmänner war, dass sich zum Zeitpunkt der Explosion Personen in der Wohnung aufgehalten haben könnten.
In der Wohnung hielt sich zum Glück niemand auf
Hochhaus-Bewohner Helmut Schulte („Ich dachte zunächst, auf der Berliner Allee sind zwei Autos zusammengestoßen“) konnte für eine erste Entwarnung sorgen. „Familie T. ist am Morgen zur Arbeit gefahren. Und mit Familie F. habe ich telefoniert und sie informiert. Sie waren auch nicht in ihrer Wohnung.“
Gleichwohl gab Feuerwehrchef Heinz Jäger erst Entwarnung, als seine Männer die Wohnungen inspiziert hatten. Zusätzlich zu den 75 Einsatzkräften der Feuerwehr, den 13 Polizeibeamten waren fünf Notfallseelsorger und der Notarzt zum Einsatzort gerufen worden. Acht Personen mussten ärztlich betreut werden, zwei wurden vorsorglich in ein Hagener Krankenhaus eingeliefert, weil der Verdacht auf Rauchvergiftung bestand.
Großalarm nach Explosion
Die Seelsorger führten mit den betroffenen Mietern der fast vierzig Einheiten zählenden Wohnanlage beruhigende Gespräche. „Es ist für die Betroffenen gut, wenn sie Ansprechpartner haben.“
Die benötigt in erster Linie Familie T. Ihre Wohnung ist, so Heinz Jäger, komplett ausgebrannt. Wahrscheinlich sind deshalb auch die Pläne für das neue Eigenheim vernichtet, dass das Paar gegenwärtig baut. Deshalb hatte es die Mietwohnung, die einem Iserlohner Unternehmer gehört, bereits gekündigt.
Eine Anwohnerin, Christel I. aus dem Erdgeschoss, bekam von der Aufregung zunächst gar nichts mit. „Ich dachte, es hätte einen Unfall auf der Autobahn gegeben“, sagte auch sie.
Über die Schadenshöhe und über die Ursache ist noch nichts bekannt. Möglicherweise wird darüber erst in der kommenden Woche ein Sachverständiger Auskunft geben können. Gabriele T. jedenfalls konnte sich die Explosion nicht erklären. „Wir haben heute Morgen, bevor wir die Wohnung verließen, keine elektrischen Geräte benutzt. Nicht einmal einen Fön.“