Hohenlimburg. .
Hochwasseralarm am Hasselbach. Und das gleich zweimal. Einmal am „Hasselbachteich“, im Volksmund auch „Fischeteich“ genannt, oberhalb der AWo-Kindertagesstätte; zusätzlich - und weitaus dramatischer - am Geröll- und Treibselfang unterhalb des Henkhauser Schwimmbades.
Dort hatte ein mächtiger Pfropfen aus Holz und Schlamm den Abfluss „zuzementiert“, so dass sich das Wasser gefährlich staute.
Seit 9 Uhr waren deshalb gestern die Einsatzkräfte um Oberbrandmeister Hans-Martin Moravec vor Ort. Zunächst die Berufsfeuerwehrmänner, später, als sich die Situation immer mehr zuspitzte und weitere helfende Hände erforderlich waren, auch die Freiwilligen. Sie pumpten nach Rücksprache mit den Mitarbeitern der Stadtentwässerung Hagen die „braune Brühe“ in die Kanalisation, um ein Überlaufen des „Hasselbachteiches“ und somit ein Überfluten der AWo-Kindertagesstätte und der Hasselbachstraße zu verhindern.
Diese Problematik ist den Einsatzkräften nicht unbekannt. Nach intensiven Regenfällen wie in der Nacht zum Donnerstag kommt es immer wieder vor, dass der Teich überzulaufen droht und sich der Geröll- und Treibselfang am Schwimmbad verstopft.
„Wenn wir den Pfropfen ziehen, ergießt sich eine riesige Wassermenge in die Kanalisation. Dann droht der Penny-Markt abzusaufen“, beschrieb Michael Funke, Hochwasser-Experte der Feuerwehr, um kurz nach 11 Uhr die Situation. Somit war mit sechs Pumpen ein dosiertes Ablassen (insgesamt 11 000 Liter pro Minute) zunächst der einzige Lösungsweg.
Gleichzeitig forderte der Fachmann eine Vakuumpumpe der Stadtentwässerung Hagen an, die ab den Mittagstunden am Hasselbachteich für Entspannung sorgte, so dass der Wasserstand kontinuierlich zurückging.
Aber immer wieder richtete sich der Blick der Einsatzkräfte gen Himmel. „Wenn es am Nachmittag erneut intensiven Niederschlag gibt, bekommen wir ein Problem. 30 Liter Regen können wir in den nächsten Stunden verkraften. Wenn diese innerhalb kürzester Zeit fallen, dann.....“, so Funke.
Sprach’s und widmete sich wieder der aktuellen Lage.
Die war gefährlich genug.
Zwar für die Feuerwehrmänner, nicht aber für einige Anwohner. Mit Unverständnis reagierte ein Autofahrer darauf, mit seinem Pkw nicht bis zu seinem Wohnhaus fahren zu können, denn die Feuerwehr hatte bereits in Höhe Hausnummer 24 die Fahrbahn gesperrt.
Lenne um 2.21 Meter
Kein Problem soll es, so die Fachleute aus dem Märkischen Kreis, mit dem Lenne-Hochwasser geben. Das lag gestern um 12 Uhr bei 2,21 Meter und soll in den kommenden Tagen nur noch langsam ansteigen.