Hagen. . Mandarinenten tauchen im Hagener Raum erst seit kurzer Zeit verstärkt auf. In Garenfeld hat ein Weibchen dieser exotischen Art unlängst einem Stockerpel den Kopf verdreht - und eine Familie gegründet.
In ihrer ursprünglichen Heimat China gilt die Mandarinente als Symbol für eheliche Treue. Die Vögel wechseln ihren Partner nämlich erst nach einem Jahr, eine für Enten-Verhältnisse ausgesprochen monogame Lebensweise. In Garenfeld hat ein Weibchen dieser exotischen Art unlängst einem Stockerpel den Kopf verdreht und eine Familie gegründet.
Mandarinenten tauchen im Hagener Raum erst seit kurzer Zeit verstärkt auf. Mitglieder des Naturschutzbundes (Nabu) beobachten die schillernden Tiere ab und an auf dem Hengsteysee, einem Wald umstandenen Gewässer mit einem reichhaltigen Nahrungsangebot, wie es die Vögel lieben. „Mit ganz viel Glück kann man sie sogar mitten in der Stadt auf der Volme entdecken“, so Nabu-Vorsitzender Hans-Jürgen Thiel. Die Winterkälte macht den Enten nichts aus.
Gefangenschaftsflüchtlinge
Bei den in Hagen lebenden Exemplaren handelt es sich wahrscheinlich um Gefangenschaftsflüchtlinge, die aus einem Garten oder Park entwichen sind. Mandarinenten sind als Ziervögel beliebt, doch wenn der Besitzer nicht aufpasst und die Schwungfedern nicht regelmäßig beschneidet, gewinnen die Vögel nach der Mauser ihre Flugfähigkeit zurück und entschwinden in die Freiheit. In ihrer eigentlichen Heimat Ostasien befindet sich der Bestand auf dem Rückzug; vermutlich tritt die Mandarinente in Europa mittlerweile häufiger auf. Mit ihrem bunt-schillernden Gefieder, den weißen Augenstreifen und den wie Segeln aufgestellten Flügelfedern besitzen die Vögel zweifellos eine prachtvolle Charakteristik.
Vielleicht hat sich deshalb die Stockente in Garenfeld von einem Mandarinweibchen kirre machen lassen. Das Paar hütete sein Gelege auf einem Feld in Garenfeld, und obwohl Nabu-Chef Thiel täglich hinausfuhr, um die Brutfortschritte zu überprüfen, waren die Tiere eines Tages verschwunden. „Ob die Küken das Nest mit den Eltern verlassen hatten oder gefressen wurden - ich weiß es nicht.“
Einen Makel hätten die kleinen Enten ohnehin gehabt - sie wären unfruchtbar gewesen. Wie bei der Paarung anderer Vogelarten - etwa Mehl- und Rauchschwalbe, Garten- und Hausrotschwanz oder Feld- und Haussperling - ist der Nachwuchs nicht fortpflanzungsfähig. Das habe die Natur weise eingerichtet, findet Thiel: „Sonst würden sich ja alle Arten dauerhaft vermischen.“ Und wir hätten eine ganz andere Vogelwelt als diejenige, die wir kennen.