Hagen / Ibadan. .

Das Land, aus dem Akinola Omolola und Ibukun Adeboje die weite Reise nach Deutschland unternommen haben, bezeichnet sich selbst auch als Bundesrepublik. Nigeria, der Bundesstaat in Westafrika, ist das bevölkerungsreichste Land auf dem schwarzen Kontinent. Dort leben rund 150 Millionen Menschen. Allein Ibadan, wo der YMCA durch den Generalsekretär Omolola und den Jugendpräsidenten Adeboje vertreten ist, hat rund fünf Millionen Einwohner, die in oft ärmlichen Verhältnissen leben.

Ausbildung ganz wichtig

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„Wir wissen, dass es nicht nur an Bildung und Ausbildung, sondern oft auch am Nötigsten mangelt.Daher unterstützen wir unsere Freunde in Nigeria seit fast 40 Jahren“, erläuterte Kurt Ulbrich um Hagener CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen), wo die Gäste aus Afrika auf ihrer Deutschlandreise in dieser Woche Station machten. Mit dem Geld aus Deutschland und nicht zuletzt auch aus Hagen haben die rund 300 aktiven CVJM-Mitglieder in Ibadan eine moderne Druckerei aufbauen können, in der junge Menschen ausgebildet werden. Darüber hinaus werden Veranstaltungen und Seminare angeboten. „Zu unseren Weihnachtsfeiern“, so berichtete der nigerianische Generalsekretär im Kreis von CVJM-Mitarbeitern, „kommen rund 2000 Kinder.“ Dabei spiele die Religionszugehörigkeit eine untergeordnete Rolle. Denn in dem riesigen Land werden rund 500 verschiedene Sprachen gesprochen und zahlreiche afrikanische Religionen sind dort neben Muslimen und Christen vertreten.

Den Besuch in Deutschland mit dem Besuch einer CVJM-Tagung in Dassel nutzen die beiden CVJMler zur Kontaktpflege und natürlich auch, um sich über die Arbeit ihres weltweit agierenden Bundes vor Ort zu informieren. „So etwas wie hier, ein Haus mit vielen Einrichtungen, das ist für uns in Nigeria natürlich ein Traum und wird es wohl immer bleiben“, so Akinola Omolola.

„Besuch aus dem Ausland und gerade aus Afrika ist aber auch für uns immer sehr wichtig. Wir wollen international arbeiten und uns austauschen. Wenn wir dann sehen, unter welchen Bedingungen unsere Mitglieder in anderen Ländern arbeiten müssen und mit welchem Engagement sie das tun, dann ist das auch für uns sehr motivierend“, so Claudia Karmann, Mitglied im Vorstand des CVJM Hagen.

30 000 Euro im Jahr

Der unterstützt aber nicht nur die Arbeit der Christlichen Vereinigung in Nigeria, sondern auch in Peru, Togo und Weißrussland. „30 000 Euro werden so Jahr für Jahr zur Unterstützung und zum Aufbau von Mitarbeiterkreisen transferiert. Nicht zuletzt stammt das Geld auch aus dem Bücherverkauf, den der CVJM-Hagen Jahr für Jahr veranstaltet“, erläutert Kurt Ulbrich. Und Jugendbildungsreferent Thomas Schickhaus macht deutlich: „Uns ist neben der finanziellen Unterstützung ganz wichtig, dafür zu sorgen, dass junge Menschen sich weltweit austauschen und beispielsweise als Volunteers, also als freiwillige Helfer in anderen Ländern arbeiten.“ Marieke Schmale verbrachte zum Beispiel zuletzt ein Jahr in Peru. Mit den Gästen aus Afrika reiste sie jetzt als Übersetzerin durch Deutschland. Neben finanzieller also auch ganz tatkräftige Hilfe.