Hagen.

Leon blickt durchs Zimmer, sieht Oma, Opa, Tante. Und seine Mama Christine. Die ist gerade 17 geworden. Er – Leon – ist acht Monate alt.

Drei Generationen unter einem Dach

Es ist warm im Wohnzimmer. Sehr warm. Die Familie (drei Generationen leben hier unter einem Dach) hat sich rund um den Tisch versammelt: Die Großeltern - beide um die 40 - der 21-jährige Kevin, Freund der 17-jährigen Mutter Christine, deren Schwester und eben Baby Leon.

„Leons Vater? Ach, das hätte eh’ nicht geklappt. Ich bin alleinerziehend, aber ich hab’ ja meine Familie“, sagt Christine Boenig. Ja, zum Glück, denn zu ihren Freunden von früher hat sie keinen Kontakt mehr „die führen ein anderes Leben als ich, die machen viel Party“.

Finanziell ist’s eng

Als sie schwanger wurde, war Christine gerade 16, „doch ich hab’ sofort gesagt, ich bekomme das Kind“. Dass es nicht leicht würde, war ihr klar, schließlich geht das Mädchen selbst noch zur Schule, besucht das Käthe-Kollwitz-Berufskolleg. „Meine Eltern kümmern sich tagsüber um Leon, die Schule endet im Sommer, dann mache ich ein freiwilliges Jahr im Kindergarten, ich will nämlich Erzieherin werden“, sagt Christine. Dass sie ihre Ausbildung zu Ende machen will und einen konkreten Berufswunsch hat, finden ihre Eltern gut, „das kriegen wir gemeinsam schon hin, nur finanziell ist’s eng“, räumen Anke und Thomas Boenig ein.

Extras seien eben nicht drin - ein Besuch im Zoo mit der ganzen Familie, ein Babyschwimmkursus und ein Hochstuhl für Leon – dafür sei kein Geld da.

Altersgerechte Kost

Die Familienhebammen der Caritas greifen Christine und ihrem kleinen Sohn seit Monaten unter die Arme. „Ich habe Christine gezeigt, wie man ein Baby richtig massiert; das ist wichtig für die körperliche Entwicklung und es festigt die Bindung zwischen Mutter und Kind“, erläutert Familienhebamme Martina Johna. Die Expertin hat Christine auch beigebracht, wie man (statt teure Fertigprodukte zu verwenden) altersgerechte Kost fürs Baby selbst zubereitet. „Mittlerweile isst Leon am liebsten Spinat“, lächelt die junge Mutter, „dann schnalzt er vor Freude“.

Im Rahmen der Weihnachtsaktion „Hallo Babys – Willkommen in Hagen“ unterstützt die WP-Stadtredaktion bedürftige Hagener Familien, die Nachwuchs bekommen oder schon haben. Über die Caritas melden wir Leon in einem Mutter-Kind-Schwimmkursus an und besorgen einen Hochstuhl für den kleinen Mann. Damit er künftig noch besser seinen Spinat vom Teller löffeln kann.