Boelerheide. .

Das 32. Gemeinschaftskonzert der Boelerheider Chöre unter dem Motto „Macht die Tore weit!“ fand am Sonntagnachmittag vor großem Publikum in der Kirche Christ-König statt. Das bunte Programm bot „Leckerbissen“ für jeden Geschmack.

Orgelfreunde freuten sich über die Improvisation Norbert Neukamps zu „Nun komm der Heiden Heiland“, bei der die Choralzeilen im Pedal und auf wechselnden Manualen mit farbigen Registrierungen unterschiedlich schattiert wurden. Der Organist leitete vom Klavier aus die Chorgemeinschaft MGV Boelerheide 1913 und MGV Cäcilia 1886 Boele. Hier zückten die nah am Wasser Gebauten bei dem überraschend zart angestimmten „Christrosenlied“ zum ersten Mal das Taschentuch.

Stimmenverschmelzung

Anhänger der Klassik applaudierten nach dem a cappella vorgetragenen Bach-Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ des gemischten Pfarr-Cäcilien-Chors Christ-König mit homogener Stimmenverschmelzung besonders begeistert.

Der MGV Heiderose Hagen-Boelerheide 1896 unter der Leitung von Wolfgang Rehrmann machte mit dem Satz „Gelobt, gepriesen der heilige Namen“ aus „Die Macht des Schicksals“ von Verdi einen Ausflug in die Welt der Oper. Den Sängern gelang mit gut auf- und abgebauten Lautstärkeveränderungen die richtige Mischung aus Frömmigkeit und Operndramatik.

Josefine Engelskamp als Solistin überstrahlte mit ihrem Sopran den Chor. Zu ihren Sololiedern gehörten klassische „Schlager“ wie „Mariä Wiegenlied“ von Reger mit rot kreisenden Lichteffekten als Sinnbild des „Rosenhags“ und „Schlaf wohl, du Himmelsknabe du“ von Schubart. Neukamp am Klavier unterstützte sie dezent bei der Schilderung weihnachtlicher Stimmungsbilder.

Fremdartige Klänge

Mit dem Gospelchor „Living Voices“ unter der Leitung von Reinhard Sasse hielt die Jugend bei Kerzenschein zu geheimnisvoll fremdartigen Klängen von Keyboard (Sasse) und Gitarre (Daniel Enzmann) ihren spannend inszenierten Einzug. Wechsel von Solo, Männer- und Frauenstimmen und gemischtem Chor, schnelles Umschalten von gewaltiger Lautstärke auf zarte Klänge und der frische Sound der jungen Sängerinnen und Sänger begeisterten Jung und Alt. Fetzige Rhythmen und ein rasantes Gitarrensolo charakterisierten den Song „Giants“. Hier war die Lautstärke entsprechend riesig.

Der junge Benedikt Lepping hatte als Textdichter, Komponist, Sänger und Gitarrist mit seinem „Lied vom Weihnachtsmann“ auf der Suche nach dem Sinn der Heiligen Nacht einen Überraschungsauftritt von professioneller Qualität: ein aufgehender Stern am Boelerheider Weihnachtshimmel?