Haßley.

Das dürfte in den nächsten acht Monaten verkehrstechnisch mächtig spannend werden: Mit der Realisierung des fünfarmigen Kreisverkehrs an der Einmündung Hünenpforte/Haßleyer/Kattenohler Straße werden sich die Verkehrsströme zwischen Emst und Hohenlimburg sowie in Richtung Volmetaler Höhen während der Übergangsphase völlig neu sortieren.

Dass eine Kreisverkehr-Lösung an dieser Einmündung im Schatten der A 45-Anschlussstelle Hagen-Süd nicht nur baulich, sondern auch von der Idee her eine runde Sache ist, wird von niemandem bestritten. Obwohl das Tempo auf diesem Abschnitt der Landstraße bereits auf 60 Stundenkilometer reduziert ist, wird die Leistungsfähigkeit des Kreuzungspunktes von Straßen NRW aktuell lediglich mit den Noten 4 bis 5 bewertet. Mit dem Umbau in einen Kreisel mit 40 Metern Durchmesser will man sich um drei Schulnoten verbessern.

Notwendig wurde der Ausbau, weil jetzt auch noch der Enervie-Konzern, der auf der Haßleyer Insel seine neue Konzernzentrale errichtet, seinen künftigen Unternehmenssitz von der Hünenpforte aus erschließen will. Diese Rampe – Steigung: zehn Prozent – hätte nicht mehr in die bestehende Kreuzung integriert werden können. Zudem muss für den nebenan entstehenden Sonneborn-Möbelmarkt zusätzlich die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes erhöht werden.

Extra-Schaltung für Busse

In Abstimmung mit den kommunalen Verkehrsbehörden, der Polizei, Bezirksregierung, Autobahnpolizei und Straßenbahn AG hat der Wirtschaftsbetrieb Hagen sich jetzt dazu entschlossen, den angrenzenden Pendlerparkplatz sowie die Kattenohler Straße während der gesamten Bauphase zu sperren. Gleiches gilt für die Haßleyer Straße, die aus Fahrtrichtung Emst lediglich noch bis zum Abzweig Haßley befahren werden kann. Nur der Busverkehr, der sich über eine extra zu schaltende Anforderungstechnik auf die Hünenpforte einfädeln weiterhin darf, wird diesen Abschnitt noch passieren. In der Gegenrichtung bleiben Haßley und Emst hingegen während der gesamten Bauzeit erreichbar.

Bis zum Frühsommer 2012 werden die Verkehrsströme – je nach Baufortschritt – mal südlich und mal nördlich an dem künftigen Kreisel vorbeigeführt. „Dabei geht es nicht nur um den Straßenausbau möglichst in einem Guss – vor allem die mit Stahl verstärkten Bordsteinkanten müssen am Stück betoniert werden“, beschreibt Guido Rose als verantwortlicher Bauleiter die Arbeiten. Gleichzeitig würden nämlich auch ein Regenwasserkanal sowie ein digitales Lichtwellenkabel eines Media-Anbieters verlegt. Gleichzeitig rücken die Bushaltestelle näher an den Kreisel heran, so dass es für die Nutzer der Hagener Straßenbahn AG künftig auch kürzere Wege zum Pendler-Parkplatz sowie zum Enervie-Gelände gibt.

Stau-Flüchtlinge biegen ins Volmetal ab

Ampeln regeln während der gesamten Bauphase den abwechselnden Autofluss. Dabei sorgt eine Kontaktschleife an der Ampel in Fahrtrichtung Holthausen dafür, dass die Ausfahrt Hagen-Süd für die Linksabbieger immer frei bleibt. Zwischen Einmündung und Ampel bleiben immerhin 120 Metern, auf denen sich etwa 25 wartende Pkw aneinander reihen können. „Autofahrer, die aus dem Stau auf der Sauerlandlinie auf Geheiß ihres Navigationsgerätes in die Hagener Innenstadt flüchten, nutzten ohnehin den Volmeabstieg“, geht Matthias Hegerding, beim Wirtschaftsbetrieb Hagen Leiter des Fachbereichs Bauen, davon aus, dass diese Verkehrsteilnehmer für keinerlei zusätzliche Belastung der Kreisbaustelle sorgen.

Gesonderte Umleitungen sollen zunächst nicht ausgewiesen werden. An der Karl-Ernst-Osthaus-Straße sowie an der Eppenhauser Straße wird lediglich darauf hingewiesen, dass die Haßleyer Straße in Richtung Holthausen/Hohenlimburg unpassierbar ist. Die Bewohner der Volmetaler Höhen müssen über Staplack und Köhlerweg ausweichen. Hier hat der HEB auch signalisiert, im Winter regelmäßig streuen zu wollen. Für den potenziellen Schleichweg durch Haßley und die Schmalenbecke hinab gilt das zunächst nicht. Wer von Emst und Eppenhausen aus die Sauerlandlinie in Richtung Siegen/Frankfurt ansteuert, muss in den nächsten Monaten sich erst ins Tal hinabschlängeln und sein Ziel, die Auffahrt Hagen-Süd, über den Volmeabstieg ansteuern.