Hagen. .

Die Öwen-Witt-Halle auf dem Remberg in Hagen wird vandalismussicher verkleidet. Die Halle, in der auch die Zweit-Liga-Basketball-Mannschaft der Phoenix-Ladies ihre Heimspiele absolviert, ist wegen ihrer abgeschiedenen Lage immer wieder Zielscheibe stupider Zerstörungswut.

Dutzende Graffitis an der Rückseite des Hauses verunstalten die Sportstätte ohnehin. Doch seit mehr als einem Jahr hat der Grad der Verwüstung eine neue Qualität erreicht. Die Kunstschiefer-Fassade wird von Unbekannten systematisch demoliert. An einer Seite des Hauses wurden nahezu alle Platten zerschmettert, so dass die Dämmung komplett freiliegt. Teilweise wurde die Isolation auch heraus gerupft.

Für Willi Bögemann, selbst begeisterter Basketball-Fan und Mitglied des Stadt-Sportbunds, ein unerträglicher Zustand. „Die Halle sieht von außen aus, als ob sie bald abgerissen würde.“ Dabei wurde das Gebäude erst im Mai 2009 nach zehnmonatiger Sanierung wieder eröffnet. Sie wurde damals zu Ehren des 2005 im Alter von nur 55 Jahren verstorbenen Wolfgang „Öwen“ Witt, ein großer Mentor des Mädchen- und Damenbasketballs in Hagen, von Remberg-Sporthalle in Öwen-Witt-Sporthalle umgetauft. 800 000 Euro kostete die Stadt die Instandsetzung. Die Summe floss zwar größtenteils in die Modernisierung des Innenraums. Die Halle wurde aber auch energetisch optimiert. Die wegen der Schäden jetzt mangelhafte Dämmung konterkariert diese Maßnahme.

Willi Bögemann wandte sich daher vor einem Jahr schriftlich an die Gebäudewirtschaft (GWH). Postwendend erhielt er eine Rückmeldung mit dem Hinweis, dass man sich dem Problem unverzüglich annehme. „Bis heute hat sich nichts geändert“, ärgert sich Bögemann. Jetzt stehe der zweite Winter an, in dem Energie verpulvert werde: „Wir bemühen uns doch sonst überall Energie zu sparen, gerade bei öffentlichen Gebäuden.“

Von nochmaliger Instandsetzung abgesehen

Laut Stadtsprecher Thomas Bleicher wurden die Kunstschiefer-Platten zwar einmal erneuert. „Es hat aber nicht lange gedauert, bis auch diese zerstört wurden.“ Von einer nochmaligen Instandsetzung habe man daher abgesehen.

Denn den Haushalt belasten kleinere Vandalismusschäden, wie eingeschlagene Scheiben, jedes Jahr mit rund 150.000 Euro. Größere Schäden, z.B. durch Brandstiftungen, sind dabei nicht eingerechnet. Damit die Öwen-Witt-Halle nicht zur Dauerbelastung für den Haushalt wird, soll sie jetzt vandalismussicher verkleidet werden. Das Material steht noch nicht fest. Die Arbeiten beginnen im Frühjahr 2012 – nach der Heizsaison. Durch die Feuchtigkeit des Winters, verlautbart die GWH, seien keine nachhaltigen Schäden zu erwarten.