Hagen. .

Sie soll kommen, und zwar zunächst als Pilotprojekt in Haspe. „Die nette Toilette“ wird der Bezirksvertretung in ihrer Oktobersitzung von der HAGENagentur vorgestellt.

Nachdem es wegen der hohen Kosten, bedingt auch durch Verunreinigung und Vandalismus, vermehrt zu Schließungen öffentlicher Toiletten gekommen ist, will die Verwaltung mit Unterstützung des Stadtmarketings nun neue Wege gehen, um Bürger mit einem menschlichen Bedürfnis nicht im Regen stehen zu lassen. Im Rahmen der Aktion „nette Toilette“ sollen Gastronomen und Einzelhändler ihre Toiletten zunächst in Haspe öffentlich zur Verfügung stellen. Bei positiver Resonanz wird das Projekt dann auf die Innenstadt und auf andere Stadtteile ausgeweitet.

Schmackhaft gemacht werden soll den Gastronomen und Einzelhändlern die Aktion mit der Zahlung einer monatlichen Aufwandsentschädigung in Höhe von 40 bis 150 Euro. Die richtet sich nach einem Vergabeschlüssel, in dem unter anderem Erreichbarkeit, Frequentierung, aber auch Ausstattung (Barrierefreiheit, Wickeltisch etc.) berücksichtigt werden.

Mit Aufklebern an den Eingangstüren oder den Schaufenstern und in einem Aktions-Stadtplan wird den Bürgern danach signalisiert, dass sie, und das müssen die Betreiber gewährleisten, dort kostenfrei die Toiletten benutzen können.

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Von DerWesten

Entwickelt wurde diese Aktion in Aalen. 110 Städte in ganz Deutschland, darunter auch Großstädte wie Bremen Freiburg, Lübeck, Heidelberg oder Würzburg, haben das Konzept übernommen und dafür eine Lizenzgebühr von 1180 Euro gezahlt. Diese Lizenzkosten, die das einheitliche Design für die Logos und die Aufnahme in die Werbekampagne beinhalten, fielen auch für Hagen an.

Mittlerweile konnten in Verbindung mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) in Haspe fünf potenzielle Teilnehmer ermittelt werden, die die „nette Toilette“ einrichten würden. Auch die Werbgemeinschaft pro Haspe e.V. wurde von der HAGENagentur angesprochen. „Allerdings gab es von dieser Seite wenig Rückmeldung“, bedauert Birgit Tenne-Pinkvoss in ihrer Vorlage für die Hasper Bezirksvertretung.

Die Bezirksvertretung müsste zudem auch die Finanzierung der Aufwandsentschädigung aus ihrem eigenen Etat tragen. Die Lizenzgebühr würde die HAGENagentur im Rahmen des Stadtmarketings übernehmen.