Hagen. .
Die Kulturarbeit in Hagen steht vor einer grundlegenden Umgestaltung. Seit Monaten wird an einem Konzept gefeilt, mit dem sowohl das Kulturbüro als auch das Historische Centrum in Eilpe und das Ernst-Osthaus-Museum zu einem Fachbereich Kultur zusammengefasst werden sollen. Rita Viehoff, seit 2006 Leiterin des Hagener Kulturbüros, wird von der im kommenden Jahr zu erwartenden Bündelung der Kulturarbeit nicht mehr betroffen sein – sie hat ihren Dienst bei der Stadt zum Jahresende gekündigt.
Projekte fortführen
„Das ist umso bedauerlicher, weil Rita Viehoff im Bereich Kultur die wohl am besten vernetzte Mitarbeiterin ist. Wir werden uns mit ihr und den Mitarbeitern des Büros in den kommenden Wochen aber zusammensetzen und besprechen, wie wir ihre Arbeit und ihre Projekte fortsetzen können“, sagte gestern Kulturdezernent Dr. Herbert Bleicher. Dabei erwähnte er insbesondere die Veranstaltungsreihe „TanzRäume“ und verwies auf die erfolgreichen Veranstaltungen, die das Kulturbüro unter ihrer Leitung zum Kulturhauptstadtjahr in Hagen veranstaltet hat.
Dass das Büro auch nach dem Weggang von Rita Viehoff, die sich im Urlaub befindet, weiterhin ein fester Bestandteil der Hagener Kulturarbeit sein wird, daran ließ Dr. Bleicher keinen Zweifel aufkommen. Über anstehende Personalien oder gar eine Nachfolge wollte er sich aber nicht äußern. Denn in welcher Struktur das Kulturbüro seine Arbeit fortführen kann, stehe noch nicht fest. Zurzeit lägen die vorwiegend von Andreas Reichel (Verwaltung und Koordination) erstellten Pläne zur Prüfung und Bewertung auf dem Tisch des Hagener Professors Dr. Karl-H. Hasenritter. Der Berater beschäftigt sich unter anderem mit der Organisation, der Personalwirtschaft und dem Qualitätsmanagement in öffentlichen Verwaltungen. „Seine Einschätzung wird uns Ende des Jahres vorliegen, dann sollen Entscheidungen getroffen werden“, so Dr. Bleicher.
Dabei ließ der Kulturdezernent durchblicken, dass er ein Konstrukt aus einem den Museen übergeordneten Kulturbüro für die effektivste Variante hält. Dort sollen alle Fäden zusammenlaufen. Dafür müsste allerdings nach dem Weggang von Rita Viehoff ein externer Kulturexperte eingestellt werden. „Das können wir uns natürlich nicht leisten. Daher wird es wohl auf ein Viersäulenmodell hinauslaufen. Kulturbüro, Osthaus-Museum, Historisches Centrum und eine Stelle, die dann die Verwaltung, die Technik und den Service für die drei Institutionen übernimmt.“ Das werde, so Dr. Bleicher, aber sicher nicht die neu gegründete HagenAgentur sein. „Die müssen mit dem Tourismus und dem Stadtmarketing erst einmal ihre Kernaufgaben in Angriff nehmen. Außerdem soll die städtische Kultur ja nicht in eine andere Gesellschaft, wie beispielsweise beim Theater, ausgelagert werden.“
Sparmaßnahmen
Dennoch soll auch diese Bündelung natürlich die angestrebten Sparmaßnahmen der Stadt vorantreiben. Ob das Kulturangebot, das bislang unabhängig von einander in den Händen von Rita Viehoff, Beate Hauck (Historisches Centrum) und Dr. Tayfun Belgin (Osthaus-Museum) liegt, auch davon profitieren wird, muss sich zeigen.