Hagen. .
Mit einer systematischen Photovoltaik-Offensive auf den Dächern städtischer Gebäude möchte die Enervie-Gruppe die Nutzung regenerativer Energien in Hagen weiter in den Fokus rücken. „Die entsprechende Rahmenvereinbarung zwischen der Mark-E und der Stadt hat durchaus Vorbildcharakter“, verweist Enervie-Sprecher Andreas Köster darauf, dass mit dieser weitgreifenden Zusammenarbeit mit einer Kommune das Unternehmen Neuland betrete. Gleichzeitig ist die Kommune an den Erlösen beteiligt, was wiederum den Etat entlastet.
Dieser Vorstoß passt nahtlos in die strategischen Zieldefinitionen des heimischen Energieversorgers. So sollen bis 2020 vor allem die regenerativen Erzeugungskapazitäten weiter ausgebaut werden.
Die Hagener Gebäudewirtschaft (GWH) hat auf den kommunalen Immobilien bereits Flächen ermittelt, die für entsprechende Anlagen in Frage kämen. Das Spektrum reicht von Schulen und Turnhallen über Feuerwachen und Stadtteilhäuser bis hin zum Rathaus oder auch zur Stadthalle. Eine Gesamtfläche von mehr als 80 000 Quadratmetern, was in etwa zehn Fußballfeldern entspricht.
80.000 Quadratmeter Dachfläche
Andere Städte sind bei der Vermarktung von solchen Anlagen auf stadteigenen Dächern bereits deutlich weiter als Hagen. In Dortmund wurden etwa bereits vor etlichen Monaten zahlreiche Flächen an gewerbliche Interessenten vergeben, ebenso in Sprockhövel. Hagens erster Beigeordneter Dr. Christian Schmidt hatte im Juni im Umweltausschuss angekündigt, dass man sehr zeitnah jetzt auch in Hagen aus dem Schattendasein heraus treten und das Potenzial nutzen wolle, das Cent für Cent auch Geld für die Stadtkasse abwerfen werde. „Das ist ein gutes Geschäft“, hatte sich Schmidt seinerzeit bereits optimistisch geäußert.
„Eine eigene Abteilung bei uns im Haus arbeitet unter Volldampf an dem Projekt“, verweist Enervie-Sprecher Köster darauf, dass der Faktor Zeit bei den Wirtschaftlichkeitsberechnungen eine zentrale Rolle spiele. Denn zum Jahreswechsel ändert sich nämlich die Einspeisevergütungsverordnung: Wer schnell ist, profitiert noch vom aktuell höheren Tarif. Derzeit stehen im Mittelpunkt der Überprüfung neben der Südausrichtung der Dächer vor allem statische Fragen. Denn nicht jedes Dach ist überhaupt in der Lage, die Module zu tragen. Zumal bei Flachdächern auch noch ein Ständerwerk montiert werden muss, um die Photovoltaik-Elemente entsprechend auszurichten.