Hagen.

Einfach köstlich – die gegenübergestellten Fotos, die so tiefe Einblicke geben in die menschliche und tierische Welt. Eingefangen hat die fesselnden Bilder Dagmar Hesse, Opernsängerin am Hagener Theater und ­Hobbyfotografin mit ganz viel Leidenschaft.

Der Titel ihres ersten Fotobandes könnte nicht passender gewählt sein: „Affentheater“ spielt schließlich auf das manchmal unkonventionelle Gebaren im Musentempel an. Und der doppelsinnige Begriff deutet die beiden Entstehungsorte der Fotografien an – insgesamt elf Zoos in Nordrhein-Westfalen sowie das ­Hagener Theater. Außerdem lässt auch die Unterzeile „Von Rampensäuen und Hasen­füßen“ die amüsante Gegenüberstellung von Theaterwelt und Tierreich schon erahnen.

Kamera begleitet sie überall hin

Dagmar Hesse fotografiert seit ihrer Kindheit, „ernsthaft“ betreibt sie ihr Hobby aber erst seit zwei Jahren. „Um meine damals neue Kamera kennenzulernen, war mein erster Gang in den Wuppertaler Zoo“, erzählt die quicklebendige Sängerin. „Und seit diesem Tag begleitet mich meine Kamera überall hin – natürlich auch an meinen Arbeitsplatz, also ins Theater.“

Tiere und Menschen in Bezug zu setzen, findet das beliebte Ensemblemitglied ausgesprochen ­spannend und amüsant. Und ihren Kollegen am Theater spricht sie einen herzlichen Dank aus für ihren Humor und ihren Mut zur Selbstironie, „ich durfte überall und jeden fotografieren, sogar bei den Endproben“.

80 000 Fotos sind auf und hinter der Bühne sowie in diversen Zoos entstanden, diese „Bühnentiere der besonderen Art“ – Brüllaffen, Tanzmäuse und Paradiesvögel – finden sich teilweise in dem Fotoband wieder.

Humor geht vor Eitelkeit

Ob die Gegenüberstellung von Sängerin Kristina Günther-Vieweg und einem Orang-Utan, dem ersten Kapell­meister Bernhard Steiner und einem Brillenkauz oder Musiker Gerrit Renz und einem Malaienbären – die Bilder ­kommentieren sich zumeist selbst, und das auf humor­volle, doch ab und an auch auf nachdenklich stimmende Art. „Die Bezugspunkte erschließen sich durch Ausdruck oder Bewegung oft auf den ersten Blick, manchmal braucht’s aber auch etwas Fantasie“, sagt Dagmar Hesse schmunzelnd. Und fügt an: „Die Botschaft meines Buches? Humor geht vor Eitelkeit.“

Der Theaterförderverein hat das 255-seitige Buch ­„Affentheater“, das im Ardenkuverlag erschienen ist und ab sofort im Buchhandel für 19,80 Euro erhältlich ist, im Rahmen des Jubiläums „100 Jahre Theater Hagen“ ­finanziell unterstützt. „Eine ungewöhnliche und mutige Festschrift“, lobt Petra Holtmann vom Ardenkuverlag.