Hagen. .

Das Schaufenster als Bühne zu nutzen, ist kein neuer, aber immer noch faszinierender Gedanke. Und ein geschickter Schachzug, im Stadttheater-Jubiläumsjahr den 13. Hagener Schaufensterwettbewerb unter das Motto „Bühne frei! – 100 Jahre Theater Hagen“ zu stellen. Wobei der Veranstalter der Deko-Schau, die Hagen-Agentur, schon das Hauptaugenmerk auf den heimischen Einzelhandel mit seinem Ziel, Produkte zu verkaufen, legen sollten und weniger den künstlerisch-intellektuellen Überbau befeuern sollte.

Am Dienstagvormittag fand die erste Info-Veranstaltung zum Wettbewerb, der Besucher aus Hagen und den Nachbarstädten in die City locken soll, statt; am heutigen Mittwoch, 21. September, um 19.30 Uhr sind Interessierte, die verhindert waren, in die SIHK eingeladen, um sich über das Prozedere der Deko-Schau, diverse Gestaltungsmöglichkeiten und Ansprechpartner aus dem Theater, die solide Tipps liefern können, zu informieren.

Schlüsselloch-Effekt

Melanie Redlberger (Karl-Ernst-Osthaus-Museum) warb für den „Vorhang als einfachstes Mittel, das Fenster als Bühne zu kennzeichnen, der Schlüsselloch-Effekt bediene „den voy­euristischen Bereich“, und das Wechselspiel von Zeigen und Verstecken schaffe Atmosphäre. „Übrigens muss der Vorhang nicht immer aus Stoff sein, auch Papier oder Folie bieten sich an.“ Den Raum als Guckkasten nutzen, Dynamik ins Fenster bringen („Denn Bewegung macht die Ware zur Beute“) und das Fenster durch raffinierte Beleuchtung dramatisch inszenieren, so Redl­bergers Empfehlungen.

Der Schaufensterwettbewerb wird vom dritten Business-Evening am 20. Oktober auf dem Elbers­areal (also abseits der City) flankiert, die Abschlussveranstaltung findet am 6. November im Jungen Theater Lutz (an der unteren Elbe) statt. Merkwürdig – soll die Deko-Schau nicht den Einzelhandel in der Innenstadt beleben?