Hagen. .

Der Unmut unter den Autofahrern über das tägliche Verkehrschaos im Hagener Norden wächst – und damit auch die Kritik am Landesbetrieb Straßen NRW, der für die Baustelle auf der Ruhrbrücke in Herdecke und die Sperrung der Serpentinen hinauf zur Hohensyburg verantwortlich ist.

„Das ist ja eine Katastrophe.“ In diesen Satz kleidete Klaus Daniels, Vertreter der FDP in der Bezirksvertretung Nord, die mindestens viermonatige Schließung der Serpentinenstraße. Er sei überzeugt davon, dass es vollkommen ausgereicht hätte, wenn man jene Stellen, an denen Felsen auf die Straße hinunterzustürzen drohten, in Ordnung gebracht hätte: „Dazu braucht man nicht gleich die ganze Straße zu sperren.“ Ins gleiche Horn stieß Bezirksbürgermeister Heinz-Dieter Kohaupt: „Es hätte gereicht, die Fahrbahn an den gefährdeten Bereichen gegen Steinschlag zu sichern und den Verkehr per Ampelschaltung vorbeizuleiten.“

Dass man beim Landesbetrieb Straßen offenbar wenig nachdachte, als man die Straße sperrte, beweist auch die Platzierung des Schildes, das auf die gesperrte Serpentinenstraße hinweist: Es steht nicht vor, sondern erst hinter der Auffahrt zur A1. „Was soll das?“, fragte sich nicht nur Friedhelm Witte. „So können Autofahrer, die nach Dortmund wollen, nicht mehr rechtzeitig auf die A1 ausweichen, sondern müssen auf die Baustelle zufahren und umständlich wenden.“ Eine zusätzliche Belastung für die ohnehin vielfrequentierte Dortmunder Straße. Baudezernent Grothe versprach, sich der Angelegenheit anzunehmen.

Aber auch die Handhabung der Baustelle an der Bundesstraße 54 zwischen Herdecke und Hagen, die den Verkehr bis in den Vorhaller Kreisel und darüber hinaus blockiert, halten viele Autofahrer für schikanös. Es sei überflüssig und unnötig, die Straße dort nach Beendigung der täglichen Arbeit auf eine Fahrspur verengt zu lassen, so Martin Erlmann, Ratsherr der CDU: „Es wäre kein Problem und würde auch nicht viel Arbeit machen, abends die komplette Fahrbahn freizugeben und die Ampel abzuschalten oder abzudecken.“

Michael Overmeyer vom Landesbetrieb Straßen wies die Kritik zurück. In der Fahrbahn befinde sich durch den Austausch der Brückenübergänge ein regelrechtes Loch, das man unmöglich abends wieder verschließen könne. Und auch zur Vollsperrung der Serpentinenstraße gebe es keine Alternative: „Ein schwerer Erdrutsch könnte einen Lastwagen von der Straße hauen. Es wäre viel zu gefährlich, den Verkehr halbspurig passieren zu lassen.“

Mit Staus und Stockungen müssen die Autofahrer also noch längere Zeit leben.