Hagen.

Und täglich grüßt das ­Murmeltier – zumindest im Hagener Norden. Da regiert dieser Tage das Verkehrschaos. Und verantwortlich sind diesmal nicht Hagener Straßenbauer oder Energieversorger.

Eine Brückenbaustelle an der Bundesstraße 54 zwischen Hagen und Herdecke legt den Verkehr lahm. Rückstaus bis in den Vorhaller Kreisel und weit darüber hinaus blockieren Autos, Lastwagen und auch die Busse der Hagener Straßenbahn.

„Für uns und unsere Kunden sind das katastrophale Zustände“, sagt Dirk Thorbow, Sprecher der Hagener Straßenbahn AG. „Unsere Busse in Richtung Herdecke ­kommen zum Teil mit bis zu 40 Minuten Verspätung an, ­stehen schon auf der Eckeseyer Straße ab dem Bauhaus im Stau. Der Fahrplan läuft auf ­einigen Linien völlig aus dem Ruder. Regelmäßig verpassen unsere Fahrgäste in Herdecke ihren Anschlussbus in Richtung Dortmund.“

Frust der Fahrgäste

Betroffen sind vor allem die Buslinien 518 (Richtung Schanze), 519 (Herrenteich) und 541 (Wetter). Auch Busse, die vom Kreisel aus in Richtung Vorhalle und Wetter über die Weststraße fahren müssen, stehen zum Teil mehr, als dass sie rollen. „Am Ende sind es unsere Fahrer, die den verständlichen Frust der Fahrgäste abbekommen“, sagt Dirk Thorbow, „aber wir können die Situation ja auch nicht ­ändern.“

Die wird erschwert durch eine Sperrung einer möglichen Ausweichroute. Denn die Serpentinenstraße von Bathey aus in Richtung Hohensyburg und von dort weiter nach Dortmund ist derzeit komplett gesperrt. Felsen drohen auf die Straße hinunterzustürzen. Erste Brocken sind schon herabgestürzt.

Baustellen auch auf Autobahnen

Parallel sorgen Baustellen auf der Autobahn 1 zwischen Vorhalle und Hagen Nord bzw. auf der Autobahn 45 zwischen dem Hagener und dem Westhofener Kreuz dafür, dass bei Stau Navigationsgeräte Ausweichrouten durch den Hagener Norden empfehlen.

Ein Ende des Chaos ist derzeit nicht in Sicht. „An der Bundesstraße 54 müssen wir insgesamt vier Brückenübergänge ersetzen“, sagt Michael Overmeyer von der Niederlassung Hagen des Landesbetriebs Straßen NRW. Baustellenampeln regeln den einspurigen Verkehr. Ursprünglich waren für die Arbeiten zehn Wochen veranschlagt. Demnach wäre die Baustelle Mitte November Geschichte. Allerdings sieht es derzeit nicht danach aus, als lägen die Arbeiten im Plan. Unterhalb der Hohensyburg bleibt die Straße zunächst für vier Monate dicht.

Von chaotischen Zuständen spricht auch Bezirksbürgermeister Heinz-Dieter Kohaupt. Wenngleich auch er einräumt: „Ändern kann man da nichts. Man kann nur an den Landesbetrieb appellieren, die Baumaßnahme an der Herdecker Straße möglichst zügig abzuwickeln.“