Hagen. .
Der Greifvogel an sich ist ein faules Vieh. Er fliegt nur bis zum Fressen. Keinen Zentimeter weiter. Kari, ein Uhu-Weibchen mit sibirischem Migrationshintergrund, macht da keine Ausnahme. Beim Herbstfest im Freilichtmuseum (1. und 2. Oktober) zeigen sie und ihre gefiederten Kollegen der Falknerei im Aatal ihre Flugkünste.
Kari, was auf keltisch so viel wie Tochter des Windes bedeutet, steht auf niedliche, gelbe Eintagesküken. Für solch eine flauschige Mahlzeit macht sich die 4,2 Kilogramm schwere Eule auf den Luftweg. „Den Kindern erklär’ ich immer, dass sie ja auch auf Chicken McNuggets stehen“, sagt Falknerin Tatjana Schmücker, die mit ihrer Schau deutschlandweit auf Tournee ist. Steinadler, Wanderfalken, Grönlandfalken und einen Milch-Uhu (einmalig in Deutschland) bringt sie mit ins Mäckinger Bachtal. Der Adler allerdings muss auf dem Boden bleiben. „Mit dem haben wir ein Hundeproblem“, so Tatjana Schmücker. „Der hat schon mal Schwierigkeiten, einen Chihuahua von einem Kaninchen zu unterscheiden.“
Hauptsache, die Mahlzeit stimmt
Ansonsten stört die fremde Umgebung die Vögel nicht. Hauptsache, die Mahlzeit stimmt. „Da sind Greifvögel ähnlich wie Männer“, sagt Tatjana Schmücker, „wenn man die gut füttert, kommen sie ja auch immer wieder zurück.“
Die Falknerin, ihr liebes Vieh und die drei Vorführungen um 14, 15 und 16 Uhr sind aber lange nicht die einzige Attraktion an einem ganz besonderen Wochenende im Freilichtmuseum. Auf dem oberen Museumsplatz bietet ein Kunsthandwerkermarkt allerlei Kreatives. Werkstätten haben geöffnet und laden zum Mitmachen ein. Ein Kettensägenschnitzer demonstriert sein Können. Kinder können Papier schöpfen, Nägel schmieden und Windmühlen basteln. Dülmener Wildpferde (streicheln und anfassen erlaubt) kommen am Sonntag ins Museum. Daniel Igwe präsentiert auf dem Museumsplatz jazzige Evergreens. An beiden Tagen fährt eine Bimmelbahn durch das Freigelände.