Hagen. . Eine Kaffeenote zieht durch die Luft, kitzelt die Nase und lockt hinein in das alte Fachwerkhaus. Dort rattert die Röstmaschine. Als Dieter Göbel den Hahn der Trommel öffnet fallen zwei Kilogramm Kaffeebohnen in einen großen Behälter. Über 200 Grad heiß. Sie knacksen noch und dampfen. Göbel ist einer von rund 100 Mitarbeitern des technisch-historischen Freilichtmuseums

Eine Kaffeenote zieht durch die Luft, kitzelt die Nase und lockt hinein in das alte Fachwerkhaus. Dort rattert die Röstmaschine. Als Dieter Göbel den Hahn der Trommel öffnet fallen zwei Kilogramm Kaffeebohnen in einen großen Behälter. Über 200 Grad heiß. Sie knacksen noch und dampfen. Göbel ist einer von rund 100 Mitarbeitern des technisch-historischen Freilichtmuseums, die in verschiedenen Werkstätten alte Handwerke vorstellen. Bis zu 17 sind jeweils geöffnet und werden von 25 Handwerkern betreut. „Das sind zumeist langjährige Mitarbeiter, die sich auf nahezu jeden Besucher einstellen können“, sagt Dr. Anke Hufschmidt, stellvertretende Museumsleiterin. „Manche Gespräche dauern stundenlang.“ Dabei werden die Besucher des Museums in diesem Jahr jedoch nicht nur zuschauen, sondern selber Hand anlegen dürfen. Jeden Sonntag ab 14 Uhr wird ein kostenloses Mitmachprogramm angeboten.

Amphitheater errichtet

Die grünen Kaffeebohnen riechen noch nach Heu und Stroh. Zur Zeit ungenießbar. Mit der richtigen Technik jedoch können die Besucher schon wenige Minuten später den Kaffee genießen, deren Bohnen sie selber geröstet haben.

In der alten Papiermühle zeigt Dr. Hubert Köhler wie Papier geschöpft wird, die Rohstoffe dafür stammen sogar teilweise aus dem eigens angelegten Fasergarten des Museums.

Vom selber Mitmachen geht es dann in die Kunst. Die Sonderausstellung „Festgehalten“ lädt im Haus Sümmern von Juli bis Oktober dazu ein, sich ein eigenes Bild vom Handwerk zu machen. Etwa Einhundert Grafiken, Gemälde, Schulwandbilder und Fotos vermitteln Eindrücke von der Arbeits- und Lebenswelt der Handwerker. Eine seltene Fotosammlung zeigt Bilder, die aus dem letzten Jahrhundert stammen. Die Kollektion wurde durch einen Zeitungsaufruf mit Unterstützung der Bevölkerung komplettiert.

Wer im Dorf eine Pause einlegen möchte, dem werden in dieser Saison neue Möglichkeiten geboten. Bis zur Eröffnung am 1. April soll hier ein Amphitheater entstehen. Auf dessen Stufen können die Besucher dann verweilen. Ein Butterbrot essen und im Anblick der alten Fachwerkhäuser entspannen. Wer sich lieber bewirten lassen möchte, der kann das ab Sommer auf den Museumsterrassen. Das Gastronomiehaus im mittleren Teil des Museums befindet sich noch im Bau. Wegen des frühen Wintereinbruchs hatten sich die Arbeiten am Rohbau verzögert. Ebenfalls neu angelegt wurde ein Wasserspielplatz. Dort können sich nicht nur die Kleinen austoben. Ob Rentner oder Vorschüler, jeder kann hier experimentieren, Kräfte und Wirkung von Wasser erforschen.

Ein Höhepunkt der Saison wird wieder das dreitägige Weinfest sein. Das vom 15. bis 17 Juli stattfinden wird. Ein Ferienprogramm beugt Langeweile vor. In den Sommerferien findet in jeder Woche etwas statt. Im Herbst wird dann ein Malwettbewerb ausgetragen, im Mittelpunkt des Programmes stehen Geschichten und Sagen von Handwerkern. Das Herbstfest findet am 1. und 2. Oktober statt. Der Weihnachtsmarkt wird am 25. November eröffnet.