Hagen. .

Ausgehend von der Tatsache, dass das Freilichtmuseum am idyllischen Mäckingerbach in der großen Mehrzahl von auswärtigen Besuchern genossen wird, dürfte es den einen oder anderen Hagener ordentlich überraschen: In der nächsten Museumssaison ab April 2012 steht Hagen ein gastronomisches Highlight zur Verfügung, das auch außerhalb des Museumsgeschehens genutzt werden soll.

Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal für Freilichtmuseum: Ob auf der Freiluftterasse über dem murmelnden Mäckingerbach, ob im Fachwerkambiente des ehemaligen Neunkirchener Rathauses mit seinem Deutschen Schmiedemuseum, ob im dortigen urig gebliebenen Gewölbekeller oder im großzügigen, wahrlich lichtdurchfluteten Neubau - den Gästen des Freilichtmuseums beschert der Landschaftsverband allerhand. Mehr Casino als Kantine. Der Verband greift dafür tief in die steuermittelgefütterte Verbandschatulle: 3,6 Millionen Euro kostet die schon 2005 beschlossene Umsetzung des überfälligen, Jahrzehnte alten Gastronomie-Konzeptes in der Selbecke, das neben dem Neubau im Museumsmittelteil auch die Umbauten und Modernisierungen aller bisherigen Speisen- und Getränke-Einrichtungen umfasst.

Dass das altehrwürdige Haus Letmathe, hoch oben im Wald an dem zum Eingang im Tal diametral entgegengesetzten höchstgelegensten Punkt des Museumsgeländes so nicht wirklich Bestandsschutz haben konnte, war lange klar.

An alles wurde gedacht

Museumsdirektor Dr. Uwe Beckmann platzt jetzt schon fast vor Stolz auf das Schmuckstück am Deutschen Schmiedemuseum: „Das wird für die Museumsbesucher eine fantastische Sache, soll aber ausdrücklich auch für museumsfremde Veranstaltungen genutzt werden.“ Familienfeiern, Firmenpräsentationen, alles ist möglich - der zweigeschossige Neubau verfügt über zwei Fahrstühle für Gäste, einen für Personal und Speisen. Rampen, Toiletten, Wickelräume, eine kleine Bühne - an alles wurde gedacht. Die deckenhohen Fenster im Saal lassen sich komplett öffnen, draußen lockt ein riesiger Biergarten vorm Wasserspielplatz.

Der Neubau ist vom Dienstfahrweg aus mit Pkw, sogar mit Bussen und Anlieferfahrzeugen zu erreichen, ohne die Besucher zu stören.

Laut Beckmann hat der vergangene Winter den Baufortschritt empfindlich gestört, jetzt steht fest: „Wir sind statt im Juni erst im September fertig, im Oktober endet unsere Saison. Das lohnt sich nicht, wir richten das Haus in Ruhe ein und eröffnen zur Saisoneröffnung im April 2012.“ Die Pächter sind einverstanden.

Das Haus Letmathe bleibt stehen. Beckmann kann sich vorstellen, dort neben kleiner Gastronomie Wohnräume z.B. für Praktikanten einzurichten - oder gleich in die Hotelerie einsteigen? Uwe Beckmann: „Nachdenken kann man über alles Mögliche...“