Hagen. .

Das Projekt Möbelhaus an der Haßleyer Insel steht vor den letzten Hürden. Am kommenden Montag, 22. August, liegen im Rathaus bis zum 30. September die Baupläne öffentlich aus. In diesem Zeitraum haben Bürger die Möglichkeit, Einwände gegen die Ansiedlung des Möbelhauses Sonneborn auf dem Areal einzureichen.

Anfang des kommenden Jahres soll der Rat abschließend entscheiden, ob das Möbelhaus mit bis zu 36 000 Quadratmetern Verkaufsfläche auf einer Ackerfläche auf der Haßleyer Insel neben dem Verwaltungsbau der Enervie-Gruppe entstehen soll. Die Eröffnung wäre für das Jahresende 2012 geplant. Gegner des Projektes hatten lange Zeit vehement gefordert, das Naherholungsgebiet unangetastet zu belassen. Doch diese Träume hat der Rat längst zerplatzen lassen. Das südliche Ende des Geländes an der A-45-Anschlussstelle Hagen-Süd wird bereits von der Enervie erschlossen. Erste Lastwagen passieren das Gelände. Es werden Vorerkundungen vorgenommen.

Jetzt kanalisiert sich der ­Widerstand also gegen das Möbelhaus Sonneborn, damit die bisher naturbelassene Fläche nicht von den beiden Bauten in die Zange genommen wird. Anwohner informieren seit einigen Wochen Spaziergänger mit einem Schaukasten und einer Informationstafel über das Bauvorhaben. Dort, an der Raiffeisenstraße, liegt auch eine Unterschriftenliste gegen das Projekt aus, die dem Oberbürgermeister überreicht werden soll. Laut Hildegund Kingreen, Hagener Ratsherrin und Vorsitzende des Umweltausschusses, haben weit mehr als 700 Bürger unterschrieben.

Schädigung für die Innenstadt

Es seien nicht allein die befürchtete zunehmende Lärmbelästigung und der Einschnitt in ein Naherholungsgebiet, die den Protest gegen das Projekt Sonneborn forcieren, so Frau Kingreen. „Hier werden landwirtschaftliche Flächen vernichtet, die eigentlich dringend gebraucht werden. Das Essen wächst schließlich nicht bei Aldi.“ Außerdem gebe es im Stadtgebiet ausreichend Industriebrachen, die genutzt werden könnten. Ein Möbelhaus wie Sonneborn, das außer Möbel auch etliche Accessoires anbiete, schade auch dem Einzelhandel in der Innenstadt, ist die Grüne Ratsfrau überzeugt.

Dass der Bau des Möbelhauses auf politischem Wege noch verhindert werden kann, erscheint allerdings fraglich. Allenfalls Klagen gegen das Projekt könnten das Bauvorhaben verzögern, sofern bei der öffentlichen Auslegung der Baupläne qualifizierte Einwände seitens der Verwaltung nicht befriedigend beantwortet würden. Projektgegner könnten daher nur auf eine zunehmende Ablehnung aus der Mitte der Bürgerschaft setzen, so dass der Investor Sonneborn das Interesse an dem Projekt verliert und zurück zieht.