Hagen. .
Der Traum von den eigenen vier Wänden hat der Hagener Sparkasse im abgelaufenen Geschäftsjahr bei den Immobilienkrediten einen Zuwachs von 25 Prozent beschert. Doch diese Zahl verblasst noch vor dem Ergebnis mit Blick auf die Finanzierung von Firmeninvestitionen. Dort stieg der Bedarf um satte 80 Prozent auf 195 Millionen Euro an.
Kein Wunder, dass Vorstandssprecher Frank Walter, der übrigens erstmals nach dem Ausscheiden seines Vorgängers Klaus Hacker die Bilanzpressekonferenz seines Hauses leitete, gestern einen äußerst zufriedenen Eindruck hinterließ. Dabei beleuchteten Walter und seine Kollegen Rainer Kurth und Klaus Oberliesen aber nicht nur die Bilanzsumme der Hagener Sparkasse, die im vergangenen Jahr um 55,2 Millionen Euro auf 2,23 Milliarden Euro anwuchs, sie wagten auch einen Ausblick auf die kommenden Jahre. „Die Wirtschaft wird weiter wachsen, die Entwicklung der Konjunktur ist auch weiterhin als durchaus positiv zu bewerten“, so Rainer Kurth.
Das Vertrauen in die Wirtschaft ist wieder da
„Wir haben bereits im vergangenen Jahr deutlich gespürt, dass das Vertrauen der Unternehmen in die wirtschaftliche Entwicklung wieder da ist und die Betriebe damit begonnen haben, ihren Investitionsstau abzubauen.“ So wurden 5,6 Prozent mehr an Unternehmenskrediten vergeben, der Anteil an gewerblichen Förderkrediten stieg gar um 30 Prozent.
Doch zurück zum Hagener Häuslebauer, der in der Krise, wie es Klaus Oberliesen formulierte, auf Immobiliengold gesetzt hat. Dass die Sparkasse den Käufern von Baugrundstücken, Neubauten und Gebrauchtimmobilien mit Neubewilligungen von 61 Millionen Euro (25 Millionen werden zusätzlich in diesem Jahr ausgezahlt) unter die Arme griff, sei allerdings nicht nur den niedrigen Zinsen geschuldet. „Die Stadt hat mit ihrem 100-Grundstücke-Programm und der Schaffung von Neubaugebieten in Garenfeld und Haspe dazu beigetragen. Wenn gute Angebote gemacht werden, dann ist die Nachfrage auch da.“
Gute und vor allem faire Angebote werde die Sparkasse ihren Kunden auch weiterhin machen. „Wir suchen nicht den kurzfristigen Profit, sondern wir wollen zum wirtschaftlichen Wohlergehen Hagens und seiner Bevölkerung beitragen“, so der Vorstandschef. 4,4 Millionen Euro flossen 2010 an Spenden. Die 200 000 Euro, die einst an den Tierschutzverein flossen, wird die Sparkasse nicht zurückfordern. „Wir sorgen aber dafür, dass das Geld dem Tierheim zugute kommt“, versicherte Walter.
Banker vergeben noch Lehrstellen
Auch die eigene Wirtschaftskraft des Unternehmens sei für die Region nicht zu unterschätzen. Über Gehälter, Ausschüttungen und Anschaffungen seien im vergangenen Jahr rund 46 Millionen Euro in den Wirtschaftskreislauf der Region gebracht worden. Die Zahl der Mitarbeiter bleibe ebenso konstant wir die Zahl der Filialen in den Stadtteilen. Gedanken machen sich die Banker hingegen über ihren Nachwuchs - es sind noch Lehrstellen zu vergeben.