Hagen. .
Der Traum vom Eigenheim erlebt in Hagen eine Renaissance. Im vergangenen Jahr wurden über die Sparkasse Hagen Immobilien-Kredite in Höhe von 61 Millionen Euro bewilligt. Das ist eine Zunahme in Höhe von 25 Prozent gegenüber des Vorjahres. „Eine solche Steigerung hatten wir noch nicht“, sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Walter gestern bei der Vorstellung der Bilanz des Kreditunternehmens.
Ein Grund hierfür sei das historisch niedrige Zinsniveau, so Vorstandsmitglied Klaus Oberliesen. Die Vermarktung der Grundstücke auf dem Baugebiet Gräweken in Garenfeld habe die Erwartungen übertroffen. Ein Großteil der Grundstücke sei bereits an den Kunden gebracht. Entsprechendes Potenzial habe das Baugebiet Harkorten in Haspe, das gerade erschlossen wird, glaubt Oberliesen.
Im Jahr eins nach dem Ausscheiden des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Klaus Hacker präsentierte der neue Sparkassen-Chef Frank Walter das Zahlenwerk. Sehr gut habe sich das Kreditgeschäft entwickelt. Der Kreditbestand stieg um fünf Prozent. Die Bilanzsumme wuchs um 55,2 Millionen Euro (Vorjahr + 48 Millionen Euro) auf jetzt 2,23 Milliarden Euro.
Flexibilität wichtig
Auswirkungen des niedrigen Zinsniveaus spiegeln sich auch bei den Geldanlagen wieder. „Den Kunden war Flexibilität wichtig“, so Walter. Anlagen mit kurzen Laufzeiten seien daher favorisiert worden. Die Eurokrise und die kritische Lage der Staatsfinanzen einiger Euroländer habe darüber hinaus einen Beitrag geleistet, dass Geld nicht längerfristig angelegt worden sei. Wer den Markt beobachte, stelle fest, dass „ein Zinssteigerungstrend eingesetzt“ habe.
Ein Nachhall der Wirtschaftskrise ist auch im Firmenkundenbereich abzulesen. 2009 hatte sich die heimische Wirtschaft mit Investitionen noch zurückgehalten. In diesem Jahr stieg das Neukreditgeschäft für Investitionsfinanzierungen im Jahresvergleich um 80 Prozent. Unternehmenskredite und Kredite für Selbstständige wurden in Höhe von 805,5 Millionen Euro vergeben (+ 5,6 Prozent).
Das Filialnetz der Sparkasse bleibe in diesem Jahr unverändert erhalten, so Walter. Derzeit gibt es 19 Dependancen. In Anbetracht der demografischen Entwicklung werde die Situation des Filialnetzes ständig beobachtet und bewertet. „Die Kunden stimmen mit den Füßen ab“, so Walter.
Geeignete Bewerber für die Ausbildung zum Bankkaufmann werden von dem Hagener Kreditinstitut noch gesucht. „Wir haben derzeit nicht alle Ausbildungsplätze, die wir zur Verfügung stellen, besetzt“, sagte Walter.