Hagen. .

Zehn Jahre Junge Bühne Lutz Hagen – das ist ein Grund zum Feiern. Daher ist für die Zeit vom 8. bis 19. März ein Festival geplant. Diese Tage werden einen intensiven Blick auf diese zehn Jahre Kinder- und Jugendtheater werfen.

Seine Geburtsstunde erlebte die junge Sparte des Theaters Hagen am 3. März 2001 im damaligen Globe am Buschey mit dem Stück „Das Herz eines Boxers“. „Das ist das Stück, das wir am längsten gespielt haben – über sechs Jahre lang“, sagt Werner Hahn, Gründungsvater und Leiter des Lutz. „Dieses Stück gehört einfach zu uns.“

Zu Beginn verstand sich das Lutz als reines Jugendtheater mit einem puren Jugendprogramm. Das allerdings sollte sich über die Jahre, auch mit dem Anbau, der neben den Theaterwerkstätten und Probebühne fortan auch das Lutz beheimatet, ändern. Die Junge Bühne öffnete sich auch für Kinder. „Damit spiegeln wir die Entwicklung in dieser Stadt wider“, sagt Werner Hahn. Nicht ohne berechtigten Stolz. Denn als das Lutz trotz immenser, auch finanzieller, Vorbehalte vor zehn Jahren ins Leben gerufen wurde, war von demographischem Wandel noch nicht die Rede.

Menschen vom Rand der Gesellschaft in die Mitte holen

Das Lutz versteht es bis heute, Menschen vom Rand der Gesellschaft in die Mitte zurück zu holen. „Deshalb starten wir auch mit UNbehindert in Hagen“, begründet Hahn den Auftakt mit dem Schwerpunkt auf dem Thema Menschen mit Behinderungen. Im Festivalprogramm nicht fehlen darf das Stück Ehrensache. „Damit waren wir immer wieder, auch überregional, unrühmlich im Blickpunkt der Öffentlichkeit“, so Hahn. Allerdings wird im Rahmen des Festivals nicht die Eigenproduktion, sondern die der Theaterperipherie aus Frankfurt gespielt werden. „Es wäre undenkbar, dieses Stück nicht erneut aufzuführen.“

Da nicht alle Stücke aus den zehn Jahren gespielt werden können, hat sich Werner Hahn und sein Team etwas Besonderes ausgedacht: Lutz’ sämtliche Werke leicht gekürzt – eine Revue langjähriger Weggefährten. „Das wird ein turbulenter Abend, weil jedes jemals gespielte Stück vorkommen wird“, verrät Hahn. „Außerdem werden die Zuschauer heftigst eingebunden.“

Integriert in das Festival sind auch die diesjährigen Schul- und Jugendtheatertage. Dazu hält sich die junge Sparte den Spiegel vor und fragt im Rahmen einer Podiumsdiskussion, wie nachhaltig die eigenen sozio-kulturellen Projekte, die einen gehörigen Anteil der Arbeit ausmachen, waren. Doch den Höhepunkt hat sich das Lutz für den Abschlussabend aufgespart. Dann werden Sarah Nemitz und Lutz Hübner aus dem bisher unveröffentlichten Stück You and me szenisch lesen. Danach soll mit allen Wegbegleitern, den zahlreichen Förderern, ohne die es das Lutz nicht gäbe, und Interessierten gefeiert werden.