Hagen. .
Das Ausstellungsprogramm im Kunstquartier soll in diesem Jahr reduziert werden. Die Verschnaufpause soll dazu genutzt werden, das kommende Jubiläumsjahr des Künstlers Emil Schumacher vorzubereiten.
„Wir sind im ständigen Gespräch mit der Emil-Schumacher-Stiftung. Schließlich hoffen wir, dass der Boom, dem sich das Kunstquartier seit der Eröffnung im Sommer 2009 erfreut, auch künftig anhält“, sagt Kulturdezernent Herbert Bleicher.
Bei der jüngst stattgefundenen Unterhaltung zwischen Museumsdirektor Ulrich Schumacher, Stiftungssprecher Friedrich Grawert, Oberbürgermeister Jörg Dehm und dem Dezernenten stand natürlich das Ausstellungsprogramm 2011 im Zentrum.
2011 nur ein bis zwei Sonderausstellungen
Zum Hintergrund: Ende November – nach dem Bekanntwerden, dass Alexander Klar, bis Ende Oktober 2010 wissenschaftlicher Leiter des Schumacher-Museums, Hagen verlassen und als Museumsdirektor nach Wiesbaden wechsele – gab die Stiftung bekannt, dass man aus finanziellen Gründen vom „Betreiben eines Ausstellungsinstituts“ abrücke und sich künftig mehr dem Lebenswerk des Malers Emil Schumacher widmen werde.
Statt wie im vergangenen Jahr vier große – und publikumsziehende – Wechselausstellungen zu kuratieren, wolle die Stiftung 2011 nur noch ein bis zwei Sonderausstellungen anbieten.
Kulturfreunde und -interessierte befürchten seitdem, dass sich das Emil-Schumacher-Museum in eine Art „Mausoleum“ verwandeln könnte.
Auch Kulturdezernent Bleicher betont, dass renommierte Künstler wie Gerhard Richter, Ansger Jorn und zuletzt Emil Nolde, die im Dialog mit Emil Schumachers Werken präsentiert wurden, Besucher aus Hagen, der Region und dem benachbarten Ausland gezogen hätten. „Ich hoffe einfach, dass die Stiftung die Reduzierung des Ausstellungsprogramms in diesem Jahr zum Durchatmen und Vorbereiten des Jubiläumsjahres nutzt“, so Bleicher. Zur Erläuterung: Am 29. August 2012 wäre der Künstler Emil Schumacher 100 Jahre alt geworden.
„Gemeinsame Leitung beider Häuser wären wünschenswert gewesen“
Eine gemeinsame Leitung beider Häuser – Karl-Ernst-Osthaus-Museum und Schumacher-Museum – wäre, so Bleicher, wünschenswert gewesen, um Reibungsverluste zu vermeiden und um das Kunstquartier als Ganzes besser zu vermarkten, doch die Verträge seien „historisch anders angelegt“. Die Stadt ist verantwortlich für das Osthaus-Museum – der Vertrag mit Direktor Tayfun Belgin wurde jüngst vorzeitig um weitere vier Jahre (bis September 2015) verlängert –, die Stiftung managt den Schumacher-Teil. Wobei Bereiche wie Ordnerdienst, Energiekosten und Marketing von städtischer Seite finanziert würden.
Friedhelm Erlenhofer, bis vor kurzem Touristik-Manager, soll sich nun verstärkt um die Sparte Kunstquartier-Marketing kümmern und Bereiche wie den „Langen Museumsdonnerstag“ bewerben.
Am Sonntag, 23. Januar, geht die Premium-Doppelausstellung Nolde/Schumacher im Schumacher-Museum nach drei Monaten zu Ende, nach dreiwöchiger Umgestaltung der Räume wird Mitte Februar die Ausstellung „Die Genesis“ eröffnet. Auf zwei Etagen sind dann bis Spätsommer ausschließlich Emil-Schumacher-Bilder in unterschiedlichen Techniken zu sehen.