Hagen. .

Im Hagener Emil-Schumacher-Museum soll es künftig nur noch ein bis zwei Ausstellungen pro Jahr geben. Grund dafür ist, dass die Stiftung sich den finanziellen Aufwand nicht mehr leisten kann.

„Wir werden das Aus­stellungsprogramm reduzieren. Solch einen finanziellen Aufwand kann sich die Stiftung nicht mehr leisten. Ein bis zwei Ausstellungen pro Jahr müssen reichen“, sagt Dr. Ulrich Schumacher, Direktor des Emil-Schumacher-Museums. Und läutet mit dem Weggang Dr. Alexander Klars gleichzeitig die Abkehr vom „Ausstellungsinstitut“ hin zum Museum, das das Lebenswerk Emil Schumacher wesentlich stärker in den Mittelpunkt rücken will, ein.

Alexander Klar verabschiedet

Die Stiftung hatte geladen, um Alexander Klar, der sich seit 1. November Direktor des etablierten Museums Wiesbaden nennen darf, zu verabschieden und über die künftige Ausrichtung des vor 15 Monaten eröffneten Schumacher-Museums zu berichten. Die Stelle des wissenschaftlichen Leiters, die Klar bis vor vier Wochen inne hatte, wird im kommenden Jahr nicht wieder besetzt. Ulrich Schumacher: „Rouven Lotz, nun seit fünf Monaten hier als Kustos im Amt, wird die Aufgaben von Herrn Klar übernehmen und Anfang 2012 zum wissenschaftlichen Leiter ernannt.“

Der 33-jährige, in Haltern geborene Lotz kam 1999 als Kunstgeschichtsstudent zum Karl-Ernst-Osthaus-Museum. Bis November 2009 war er als Volontär beschäftigt, kümmerte sich hauptsächlich um den Hohenhof und den Hagener Impuls. „Über die Personalie hat einzig die Stiftung zu entscheiden“, unterstreicht Schumacher; die Stadt habe in diesem Punkt kein Mitspracherecht. Man sei sich sicher, dass Lotz die bisherige erfolgreiche Arbeit des Emil-Schumacher-Museums fortsetzen würde, „wir wollen auch künftig frische Ideen aufgreifen“. Rouven Lotz bezeichnet es als hilfreich, dass er das zweite zum Kunstquartier zählende Museum (Osthaus) seit Jahren kennt, „obwohl ich mich nun inhaltlich dem neuen Thema Emil Schumacher widmen werde“. Bezüglich des von einigen Seiten bemängelten fehlenden Kooperationsgedankens innerhalb der Museen äußert sich Lotz diplomatisch: „Es sind zwei Häuser, und es dauert eben, bis die zusammenwachsen.“ Und weiter: „Jetzt arbeite ich mit meinem ehemaligen Chef Tayfun Belgin auf Augenhöhe – das ist nicht ganz einfach, aber wir sind alle gewillt.“

4500 Besucher pro Monat im Kunstquartier

Die 2010 von Klar kuratierten vier großen Ausstellungen (Neue Freiheit, Albert Oehlen, Rui Inacio und Verwandte Seelen Nolde/Schumacher) waren ein voller Erfolg. Im Durchschnitt besuchten pro Monat 4500 Kulturinteressierte das neue Kunstquartier. Doch der finanzielle Rahmen der Stiftung sei total ausgeschöpft, nun sei das Ziel, das Werk seines Vaters international zu verbreiten, so Ulrich Schumacher, der als Museumsdirektor auch künftig „an der Front bleibt“.