Hagen. .
Wilde Müllkippen sind leider in Hagen kein Einzelfall mehr. Meist laden Umweltsünder ihren Müll nachts in einsamen Gewerbegebieten oder an Waldwegen ab. Jetzt wurde wieder eine wilde Müllkippe an der Westpreußenstraße entdeckt.
WR-Leser Horst Müller ist entsetzt. „Dieser Bauschutt ist mit einem kleinen Lkw angefahren worden! In dem Hausmüll müssten eigentlich auch einige Adressen zu finden sein“, teilte er der Westfälischen Rundschau mit und schickte auch gleich ein Foto, das das Ausmaß der wilden Müllkippe an der Westpreußenstraße zeigt.
Kein Einzelfall, wie Bernd Heinrich von der Unteren Abfallwirtschaftsbehörde der Stadt bestätigte. „Immer wieder werden uns wilde Müllkippen, meist in nachts einsamen Gewerbegebieten oder an Waldwegen gemeldet. Wie die an der Westpreußenstraße werden sie schnellst möglich beseitigt, damit nicht der nächste Umweltfrevler auch noch seinen Müll an der Stelle abkippt. Das ist ein besonderes Anliegen von Oberbürgermeister Dehm.“ Neben dem Aufräumen durch den Hagener-Entsorgungs-Betrieb (HEB) räumt Heinrich aber auch gleich mit der Vorstellung auf, dass ein gefundener Adressenaufkleber im Müll auch gleich den Übeltäter überführt. „Kommt es, beispielsweise vor Gericht, hart auf hart, dann zählen in erster Linie konkrete Zeugenaussagen.“ Trotzdem sei die Behörde immer dankbar für schnelle Meldungen aus der Bevölkerung über wilde Kippen. „Nur so können wir das Stadtgebiet sauber halten und vielleicht den einen oder anderen Nacht- und Nebelkipper überführen.“
Umweltsünder müssen mit hohem Bußgeld rechnen
Hans Sporkert, stellvertretender Leiter der Ordnungsbehörde und damit auch zuständig für den zentralen Außendienst, kennt die Probleme. Zwar führe die Stadt keine Statistik, wilde Kippen auf Parkplätzen oder in den Hinterhöfen gebe es aber genug. „Unsere Leute sind ständig in der Stadt unterwegs. Hier wurde ein Fernseher abgestellt, dort Müll oder Schutt abgeladen. Die Meldungen verteilen sich über die ganze Stadt. Wir versuchen natürlich sofort vor Ort, die Verursacher ausfindig zu machen. In den meisten Fällen ist das aber trotz intensiver Nacharbeit nicht möglich. Was bleibt, ist der Auftrag an den HEB, die Hinterlassenschaften zu entsorgen.“
Letztendlich bleibe die Stadt dann auf den Kosten sitzen. Kann einem Verursacher allerdings seine Umweltverschmutzung nachgewiesen werden, wird es teuer. Nicht nur die Abfuhr der wilden Kippe schlägt dann mit einigen hundert Euro zu Buche, die Strafe kann in die Tausende gehen. Besonders dann, wenn gefährliche Stoffe wie Lacke oder Öl in Wald und Wiese landen.
Für Bernd Heinrich ist das Vorgehen der Nacht- und Nebelkipper unverständlich. „Sperrmüll und Elektrogeräte werden auf Anforderung gegen eine geringe Gebühr vor der Haustür abgeholt oder können direkt beim HEB angeliefert werden.“