Garbeck.

Immer wieder bekommt der Bauhof der Stadt Balve von den Bürgern und der Politik einen auf den Deckel, weil die Grüncontainer im Stadtgebiet überfüllt sind. Daher, so die bisherigen Beschwerden, würden viele ihre Grünabfälle neben den Containern ablegen. Mit Blick auf das Chaos, das bis gestern Morgen an einem Containerstandort in Garbeck herrschte, erheben nun aber auch die Mitarbeiter der Stadtwerke ihre Stimme.

„Im Gewerbegebiet Braukessiepen stehen Grünabfall- und Papiercontainer nebeneinander, doch dort sieht es aus wie auf einer Müllkippe“, sagt der Vormann des Städtischen Bauhofs, Ulrich Schennetten. Wer den Containerstandort gestern in Augenschein nahm, der wusste sofort, was Schennetten meinte: Große Kartons türmten sich neben den Containern auf, Grünabfälle lagen ringsherum auf Gehweg, Grünstreifen und Straße verstreut. In den Containern wäre jedoch für beides noch Platz gewesen.

Dazu gesellten sich Dinge, die hier überhaupt nichts zu suchen hatten. Industrielle Elektroabfälle, Lampenschirme, Styropor, ein Bügeleisen und, und, und türmten sich auf dem Bürgersteig und dem Grünstreifen hinter den Containern auf. Ein Schandfleck im Gewerbegebiet und eine denkbar schlechte Visitenkarte für die Stadt Balve.

Mitarbeiter des Städtischen Bauhofs haben den Müllberg gestern Morgen beseitigt, und hoffen, dass dies demnächst ausbleibt. Dabei zählen sie in Zukunft auch auf Mithilfe der Bürger. „Wer sieht, dass jemand dort Dinge entsorgt, die hier gar nichts zu suchen haben, oder Mülltouristen aus anderen Städten beobachtet, die hier regelmäßig hinfahren, sollte sich im Rathaus melden“, sagt Ulrich Schennetten, der mittlerweile die Nase davon voll hat, dass seine Mitarbeiter regelmäßig damit beschäftigt sind, Dinge von Containerstandorten wegzuräumen, die dort überhaupt nichts zu suchen haben.

Denn das Problem besteht seit Langem und nicht nur im Braukessiepen in Garbeck. „Mülltourismus und wilde Müllkippen sind ein Problem, dass sich über das ganze Stadtgebiet erstreckt“, sagt Hans-Jürgen Karthaus, stellvertretender Betriebsleiter der Balver Stadtwerke. Was dabei nicht verkannt werden darf: Die Beseitigung ist ein teurer Spaß auf Kosten der Allgemeinheit. „Wir haben Verträge mit dem Zweckverband für Abfallbeseitigung (ZfA)“, sagt Karthaus. „Zweimal pro Woche müssen wir die Standorte kontrollieren und gegebenenfalls säubern. Alles, was darüber hinaus geht, stellen wir dem ZfA in Rechnung.“ Der legt die zusätzlichen Kosten auf seine Mitglieder und damit auf jeden Bürger um.

Daher sind sowohl Stadt als auch der ZfA dahinter her, den Müllsündern auf die Schliche zu kommen. Einige werden auf frischer Tat ertappt, andere hinterlassen Spuren im Müll, die zu ihnen führen. „Wir stellen ihnen die Säuberung in Rechnung und geben den Vorgang an den ZfA weiter, der prüft, ob eine Ordnungswidrigkeit vorliegt, die mit einer Geldbuße geahndet werden kann“, sagt Hans-Jürgen Karthaus, der hofft, dass Verdächtige gemeldet werden und sich die Bürger verstärkt daran halten, ihren Müll an den richtigen Stellen zu entsorgen.