Hagen-Mitte.

Der Einkaufsstandort Hagen wird ab dem Jahr 2014 mit einer zweiten Shopping-Mall noch attraktiver. 100 Millionen Euro will Projektentwickler GEDO investieren, um in dem Winkel Rathaus-/Mittelstraße die Rathaus-Galerie entstehen zu lassen.

Eine zweite Shopping-Mall wird ab 2014 die Attraktivität des Einkaufsstandortes Hagen zusätzlich verbessern. Mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro sollen in dem Winkel Rathaus-/Mittelstraße auf 20 000 Quadratmetern 70 moderne Ladenlokale und gastronomische Angebote entstehen.Der Projektentwickler GEDO aus Grünwald bei München, der in der vergangenen Woche für 5,1 Millionen Euro das ehemalige Pressehaus an der Mittelstraße ersteigerte und sich somit den letzten erforderlichen Immobilien-Mosaikstein in zentraler Innenstadtlage sicherte, weitet damit das Projektvolumen noch einmal um 25 Prozent auf. „Wir würden das nicht tun, wenn wir diese Flächen nicht auch vermieten könnten“, versicherte gestern bei der Projekt-Präsentation GEDO-Geschäftsführer André Haase, dass die Nachfrage des Handels für den Standort weiterhin sehr hoch sei.

Pläne für die neue Rathaus-Galerie in Hagen. Foto: GEDO
Pläne für die neue Rathaus-Galerie in Hagen. Foto: GEDO © WP

Neben den bereits bekannten Mietern Kaufpark (künftig auf 1800 qm) und Parfümerie Pieper, komplettieren den Branchenmix ein großer Unterhaltungselektroniker, ein regionaler Schuhanbieter (700 qm), eine Buchhandlung, eine Drogerie, die Märkische Bank, Gastronomen und natürlich zahlreiche Textiler. Dabei soll sich bis zum Frühjahr 2011 auch entscheiden, ob Sinn/Leffers weiter im Herzen von Hagen verbleibt: „Sie sind weiterhin stark an dem Standort interessiert“, bestätigte Haase, dass man sich aktuell in intensiven Gesprächen über Flächen und Konditionen befinde. „Wir werden insgesamt ein gehobenes Angebot präsentieren – alle Vermittlungsgespräche gehen bisher in diese Richtung.

Abriss beginnt in einem Jahr

GEDO-Geschäftsführer André Haase  Foto: Michael Kleinrensing
GEDO-Geschäftsführer André Haase Foto: Michael Kleinrensing © WP Michael Kleinrensing

Doch bis der endgültige Branchenmix steht, gilt es am Südost-Ende des Friedrich-Ebert-Platzes noch eine Menge Steine zu bewegen. Bis März 2011 soll die exakte Kubatur der künftigen „Rathaus-Galerie“ für den Bauantrag stehen, so dass in einem Jahr mit dem Abriss begonnen werden kann. Zunächst wird das Sinn/Leffers-Objekt ein Opfer des Baggers, bevor schrittweise sämtliche Immobilien bis zum Ebert-Platz fallen. Auch entlang der Rathausstraße werden die Wohn- und Geschäftshäuser bis zur ehemaligen Zufahrt zum Stadtarchiv planiert – lediglich die Hausnummer 4 und eventuell die Nr. 2 bleiben stehen, werden jedoch fassadentechnisch in die übrige Front optisch integriert. Somit entsteht über Eck eine etwa 500 Meter lange Schaufensterfront aus einem Guss. Durch die veränderten Deckenhöhen ummantelt die gläserne Außenhaut bei gleicher Gebäudehöhe künftig drei Geschossflächen, wo bis heute noch fünf Wohnetagen stehen. An der Rückseite des Komplexes entlang der Holzmüllerstraße ist nicht nur die Anlieferzone vorgesehen, sondern auch die Rampe für die Tiefgarage mit 430 Parkplätzen.

Durchaus überrascht zeigte sich Haase über die Volme-Galerie, deren Vertreter in der vergangenen Woche den Kaufpreis für das Pressehaus in exorbitante Höhen getrieben hatten: „Wenn ein Wettbewerber bereit ist, solche Summen auf den Tisch zu legen, zeigt mir das, dass er vernünftige Zahlen erwirtschaftet, die er nicht gerne teilen möchte.“ Dennoch zeigte sich der GEDO-Geschäftsführer überzeugt, dass eine zweite Galerie in Hagen funktioniert und zusätzliche Kaufkraft aus der Region in Hagen bindet.