Hagen. Die Flächen rund um das Herrenhaus-Ensemble des Freiguts Haus Harkorten in Haspe können im kommenden Jahr bebaut werden. Ortsbürgermeister Dietmar Thieser baggerte am Mittwoch die ersten Brocken Erde aus den Wiesen entlang der Harkortstraße..

Die Flächen rund um das Herrenhaus-Ensemble des Freiguts Haus Harkorten in Haspe können im kommenden Jahr bebaut werden. Ortsbürgermeister Dietmar Thieser baggerte am Mittwoch die ersten Brocken Erde aus den Wiesen entlang der Harkortstraße.

Wenn Politik und Verwaltung sich heute mit Stadtplanung auseinandersetzen, müssen sie einen Spagat leisten: Einerseits soll Raum für junge Familien geschaffen werden. Auf der anderen Seite muss der demografischen Entwicklung Rechnung getragen werden. Städte benötigen altersgerechten Wohnraum.

Mehrere Generationen in einem Quartier

Auf dem Bauareal des Freiguts Harkorten, das von der Hagener Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft (HEB) erschlossen und über das Immobilienzentrum der Sparkasse Hagen vermarktet wird, soll beides entstehen: Ein Wohngebiet mit zweigeschossiger Einzel- und Doppelhausbebauung sowie ein Mehrgenerationenwohnpark mit Wohnanlagen für behindertengerechtes beziehungsweise betreutes Wohnen sowie einem Park für demenzkranke Menschen.

Die Erstellung der Seniorenwohnanlage erfolgt durch private Investoren. Insgesamt, so ist es vertraglich festgeschrieben , muss dieser Investor 1,5 Millionen Euro in die Restaurierung von Haus Harkorten stecken. Daran hängt das Schicksal des denkmalgeschützten Hauses. Zentraler Bestandteil des Seniorenwohnparks Freigut Harkorten könnten Gastronomieeinheiten in dem denkmalgeschützten Fachwerkbau sein. „Die Idee ist“, sagt Christine Grebe, Leiterin des Fachbereichs Wohnen bei der Stadt Hagen, „dass wir die Möglichkeit bieten, dass mehrere Generationen in einem Quartier zusammenleben können.“ Denkbar sei zum Beispiel, dass mehrere Generationen einer Familie nah beieinander wohnen und bei der Pflege der älteren Generation von dem Personal des Pflegewohnheims unterstützt werden. „Ob das so angenommen wird, müssen wir natürlich abwarten“, sagt sie.

Harkortstraße wird verbreitert

Die Erschließung des Baugebietes wird mit der Verlegung der Ver- und Entsorgungsleitungen beginnen und schließlich mit der Erstellung einer Baustraße beendet. Im Zuge der Erschließung wird auch die Harkortstraße verbreitert und die Bushaltestelle verlegt Diese Arbeiten sollen etwa acht Monate in Anspruch nehmen. Im Sommer des kommenden Jahres könnten die ersten Hauser auf dem Baugrund entstehen. Die Grundsteinlegung für die Seniorenwohnanlage könnte bereits zu Beginn des Jahres 2011 erfolgen.

Verkauft ist laut HEB-Geschäftsführer Hans-Joachim Bihs noch keines der knapp 50 Baugrundstücke. „Wir haben aber bereits mit einigen Interessenten Gespräche geführt.“ Die Preise liegen je nach Lage bei 170 bis 200 Euro pro Quadratmeter. Die Grundstückgröße kann individuell gestaltet werden. Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser stellte gestern beim Spatenstich die gute Infrastruktur in den Vordergrund, auf die Hauseigentümer in der näheren Umgebung bauen können. Vom Kindergarten bis zum Arzt sei hier ortsnah alles vorhanden.