Hohenlimburg.

„Der Mann kommt in die Kiste, schon für die Verkehrsdelikte auf der Flucht und die Überfälle am Montag. Ob die vorherigen Raubserien auf Tankstellen auch auf sein Konto gehen, wird noch ermittelt.“

Ulrich Hanki, Pressesprecher der Polizei Hagen, gibt den Ermittlungsstand bekannt. Gestern Morgen um 10 Uhr wurde der 39-jährige Hohenlimburger dem Haftrichter vorgeführt und kam anschließend in Haft.

Dienstag Nacht war der Mann in einem Gewerbegebiet in Hamm-Rhynern festgenommen worden. Er hatte mit der Axt eine Tankstelle in Ahlen und eine in Kamen überfallen. Die Polizei stellte bei ihm ein Gipserbeil sicher.

Bei dem ersten Überfall des „Axträubers“ am 16. März auf die Shell-Tankstelle an der Elseyer Straße zeigt das Video der Überwachungskamera einen Mann mit weißen Flecken auf Pullover und Hose. „Als ob er gerade von der Arbeit kam. Die Flecken ließen an Trockenbau denken“, berichtet Ulrich Hanki von ersten Ermittlungsrichtungen.

Das Beil, ein „Lattbeil“, wird von Dachdeckern und im Trockenbau verwendet. Verständlicher ist der Begriff „Gipserbeil“. „Ein mordsgefährliches Werkzeug mit messerscharf geschliffener Metallklinge, das schlimmste Verletzungen zufügen kann“, sagt Ulrich Hanki.

Die Polizei Hagen ist Ermittlungsbehörde bei der Fahndung nach dem sogenannten „Axträuber“, der seit März Tankstellen mit nächtlichen Raubzügen heimsuchte. Die Ermittler müssen nun herausfinden, ob der Dienstag festgenommene Mann mit Bart tatsächlich der seit März gesuchte „Axträuber“ ist. Das Umfeld des Inhaftierten reagiert ungläubig. „Was? Nein, der doch nicht!“ Der Elseyer wird als eher unauffällig und ruhig geschildert, höflich und hilfsbereit. Er besuchte häufiger die Moschee in Oege, hat sonst aber wohl mit seiner Familie eher zurückgezogen gelebt.