Hohenlimburg/Schwerte. .
Die Axt als Drohmittel bei Raubüberfällen erfreut sich bei Schwerverbrechern steigender Beliebtheit.
So betrat Dienstagmorgen um 2.30 Uhr ein Mann, der sich eine Plastiktüte über den Kopf gezogen hatte, die Orosol-Tankstelle in der Elseyer Straße in Hohenlimburg. Drohend eine schwarze Axt schwingend, forderte der Räuber die Kassiererin auf, Geld aus ihrer Kasse in eine Tüte zu packen.
Von den mehreren Kunden, die sich trotz der späten Stunden im Verkaufsraum der Tankstelle aufhielten, ließ sich der Maskierte nicht beeindrucken. Kurzerhand sperrte er alle Anwesenden - inklusive Kassiererin - in das Tankstellenbüro. Dann verließ er den Tatort mit einem erbeuteten dreistelligen Geldbetrag in Richtung Lenne.
Polizeihubschrauber bei der Fahndung
Auf diesem Weg begegnete er einem weiteren Nachtkunden, ließ ihn aber unbehelligt passieren. Als dieser Mann in die Tankstelle kam, befreite er die Eingesperrten aus dem Büro. Während in Hagen die Fahndung unter Beteiligung eines Polizeihubschraubers lief, betrat gegen 3.15 Uhr ein Mann - mit einer grauen Mülltüte maskiert - die Raststätte Lichtendorf Süd an der A1.
Auch er drohte mit einer schwarzen Axt, forderte die Herausgabe der Einnahmen und flüchtete zu Fuß über das Parkplatzgeände der Rast- und Tankanlage.
Obwohl der Kassierer hinter dem Räuber hergelaufen war, konnte er den Gauner nicht erwischen. Er verlor ihn in Höhe des Restaurants aus den Augen. Weil kurz darauf ein Pkw mit ziemlich hoher Geschwindigkeit die Rastanlage über die A1 in Richtung Norden verließ, verfolgte die sofort alarmierte Polizei das Fahrzeug. Auf der nächsten Raststätte an der A2 konnten die Beamten den Wagen anhalten und den Fahrer kontrollieren. Die Kripo: „Die Täterbeschreibung stimmte jedoch nicht mit den Fahrzeuginsassen überein.“
Deckungsgleiche Täterbeschreibung
Die Täterbeschreibung von beiden Überfällen ist nahezu deckungsgleich: Der Mann ist circa 1,70 m groß, hat eine normale Statur, einen grauen Vollbart, dunkle Augen, trägt eine schwarze Kapuzenjacke, eine helle, beigefarbene Hose, dunkle Sandalen und weiße Strümpfe.
Diese Beschreibung passt ebenfalls auf den maskierten Mann, der bereits am Samstagmorgen um 2.07 Uhr die Orosol-Tankstelle in der Elseyer Straße mit einer Axt überfallen hatte. Vor vier Tagen erbeutete der Räuber Zigaretten und Bargeld. Die Angestellte der Tankstelle wurde mit einem Schock ins Krankenhaus gebracht.
Am 16. März 2010 hatte ein Unbekannter kurz nach Mitternacht die 200 Meter entfernt liegende Shell-Tankstelle in der Elseyer Straße ebenfalls unter Drohung mit einer Axt ausgeraubt. Dieser Täter schlug in der selben Nacht um 1 Uhr mit seiner Axt in einer Avia-Tankstelle in Kamen zu und um 2.05 Uhr an der A2 auf der Autobahnraststätte Gütersloh.
Ob zwischen diesen drei Überfällen - die mehr als fünf Monate zurückliegen - und den drei neuen Axt-Attacken ein Zusammenhang besteht, wird jetzt ermittelt. Hinweise an die Kriminalpolizei unter Telefon 02331 / 986 2066 oder 02303 / 921 2211.