Rummenohl. Die vor Jahren stillgelegte Wasserkraftanlage Roland-Volme in Hagen-Rummenohl wird nicht reaktiviert. Das sind die Gründe:
Mehrere Planungsbüros hatten sich in den letzten Jahrzehnten damit beschäftigt, ob die ehemalige Wasserkraftanlage Roland-Volme in Rummenohl wieder aufgebaut werden kann. Ohne Erfolg - daher wurde die Wehrschwelle nun von einer Firma zurückgebaut und der Einlaufkanal fest verschlossen.
Bei dem Wehr handelt es sich um ein altes „Ausleitungswehr“, das Wasser gestaut und über einen Kanal zu einer kleinen Wasserkraftanlage geleitet hat. Die Anlage allerdings steht bereits seit Jahrzehnten still.
„Der Standort der ehemaligen Wasserkraftanlage Roland-Volme in Hagen wurde vor über 35 Jahren von unserer Familie erworben, um die stillgelegte Wasserkraftanlage wieder in Betrieb zu nehmen“, sagt Karolina Winkler von der Wasserkraftwerke Winkler GmbH aus dem bayrischen Schwarzenfeld. „Leider war dies nicht erfolgreich, da der Auslaufgraben durch einen kommunalen Kanal verbaut wurde.“
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Biotop im Zulaufkanal
In den nachfolgenden Jahrzehnten hätten dann mehrere Planungsbüros eine mögliche Reaktivierung geprüft, „die einzige andere Möglichkeit für den Auslauf wäre aber sehr unwirtschaftlich geworden, da durch die verkürzte Rückführung des Triebwassers in die Volme sehr viel Fallhöhe eingebüßt werden hätte müssen“, so Winkler mit Blick auf die schwierigen Gegebenheiten vor Ort.
Über die Jahre hatte sich zusätzlich dazu ein Biotop im ungenutzten Zulaufkanal gebildet - auch von der Umweltbehörde der Stadt Hagen gab es daher kein grünes Licht für eine Reaktivierung des Standortes.
Aus diesen Gründen habe man sich letztlich dazu entschieden, den Standort aufzugeben, „obwohl es wirklich ein herber Rückschlag in der heutigen Diskussion zu Strom aus erneuerbaren Energien ist. Der Standort wäre dazu imstande gewesen, die umliegenden Haushalte in Rummenohl mit emissionslosem Strom zu versorgen“, zeigt sich Karolina Winkler enttäuscht über die Entwicklung. In der vergangenen Woche wurde die Wehrschwelle über mehrere Tage mithilfe eines Baggers zurückgebaut und der Einlaufkanal fest verschlossen.
Rückbau hat Vorteile für den Fluss
Vor der Maßnahme sei, so ein Sprecher von WWF Deutschland gegenüber der Redaktion, der Flussabschnitt nicht ökologisch durchgängig gewesen; „vor allem wirbellose Tiere (Insektenlarven, Krebse etc.) und kleine/schwimmschwache Fische können dort nicht frei wandern“, so die Einschätzung des Umweltschützers.
Aus umwelttechnischer Sicht habe der Rückbau dementsprechend auch Vorteile: „Denn Querbauwerke wie Wehre, Abstürze oder Sohlschwellen behindern meist die Wanderung von Fischen, zerstören typische Flusslebensräume und verhindern den Transport von Geschiebe, dem natürlichen Flussbaumaterial.“ Der WWF engagiere sich daher im Rahmen deutschlandweiter Rückbauten - gefördert wurde auch der Wehrrückbau an der Volme mit 10.000 Euro. Dort kann das Wasser nun wieder „ungehindert“ fließen.