Elsey. Anlieger des Elseyer Krankenhauses finden immer schwerer einen Parkplatz. Über die Ursache gehen die Meinungen auseinander:
Der Umzug der psychiatrischen Stationen des Boeler Krankenhauses nach Elsey und der laufende Ausbau des Standortes zu einem modernen Zentrum für Seelische Gesundheit wird von Anwohnern mit gemischten Gefühlen beobachtet. Besonders die Parksituation rund um das ehemalige Elseyer Krankenhaus hat sich verschärft, so der Eindruck bei Anliegern wie Isabell Thoss. Sie wohnt im Burgweg, einer Seitenstraße wenige Meter vom Krankenhaus entfernt, und braucht Platz in ihrer Hauseinfahrt, wenn sie mit ihrem Wohnmobil vom Hof auf Tour gehen will.
Nicht selten parken jedoch so viele Autos am Seitenstreifen, dass diese teils in ihre Einfahrt hineinragen. „Dann kommen wir mit dem Wohnmobil nicht mehr raus.“
Mehr Autos am Straßenrand
Ihr fällt auf, dass mittlerweile deutlich mehr Autos in der Straße im Wohngebiet stehen. Gerade viele Mitarbeiter des nahen Krankenhauses nutzten die Straße, um dort ihre Autos zu parken, sagt sie. Manche Autos stünden auch längere Zeit an Ort und Stelle. „Ich kann die Leute verstehen, wo sollen sie auch parken?“ Manchmal parke sie ihr eigenes Auto vor ihrer Einfahrt, damit die Ausfahrt für das Wohnmobil frei bleibt, sagt Thoss. „Wir wollen uns deswegen bei der Stadt informieren, um Markierungen für die Einfahrt einzurichten. Die müssen wir aber wohl bezahlen.“
Kein Platz für Autos
Ortswechsel: Der Pflegedienst „Pflegestern“ hat seine Büros direkt vor dem Mitarbeiterparkplatz neben dem Elseyer Krankenhaus. Chefin Katja Menzel und ihr Team betreuen viele ältere Elseyer in den Wohngebieten um das Krankenhaus. Sie höre häufig, wie schwierig die Parksituation mittlerweile sei, sagt Menzel. „Manche ärgern sich, dass ihre Kinder keinen Parkplatz finden, wenn sie sie besuchen wollen.“ Auch aus eigener Erfahrung weiß sie um die angespannte Parksituation, schließlich hat Pflegestern rund zehn Fahrzeuge, mit denen die Mitarbeiter zu den Pflegebedürftigen fahren.
Doch diese Autos parken an der Rundturnhalle, mehrere hundert Meter entfernt. Gerne hätte Menzel für Autos aus ihrem Fuhrpark auch Parkplätze vom Krankenhaus angemietet. „Wir haben angefragt, aber keine Chance. Die sind alle reserviert für die Mitarbeiter.“
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Anwohner-Parkplätze?
Auch Olaf Rubelt, Vorstand der Ladengemeinschaft Elsey, kennt die Parksituation rund um das Krankenhaus in Elsey. „Es ist eine Katastrophe.“ Er schlägt vor, die Stadt solle Anwohner-Parkplätze einrichten, damit die Parkplatzsuche für Anlieger hinfällig wird. In Gesprächen berichten Anwohner auch, sie fühlten sich von Umzug und Ausbau des Krankenhauses überrumpelt und hätten sich hierzu mehr Informationen seitens des Krankenhauses an die Nachbarschaft gewünscht – auch zu einem Parkkonzept.
KKH sieht keinen Handlungsbedarf
Nach dem Umzug aus Boele sind Psychiatrie, Physiotherapie und Psychosomatik des Katholischen Krankenhaus Hagen (KKH) in Elsey vereint. Dass dort Mitarbeiter, Patienten und Angehörige in der Folge mehr Parkplätze blockieren, diese Wahrnehmung teilt die Geschäftsführung auf Anfrage nicht - und legt Zahlen vor: Demnach arbeiten aktuell rund 69 Mitarbeiter in drei Schichten im Zentrum für Seelische Gesundheit. Am Tag arbeiten im Schnitt rund 30 Mitarbeiter in dem Gebäude.
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Früher mehr Mitarbeiter
Im ehemaligen Elseyer Krankenhaus, das vor sechs Jahren geschlossen wurde, seien es noch 250 Mitarbeiter gewesen. „Allein dadurch gab es damals ein deutlich höheres Publikumsaufkommen“, sagt Christian Bers, Sprecher KKH. „Im Vergleich zu damals sind sowohl die Anzahl der Mitarbeiter als auch die Anzahl der Patienten deutlich reduziert. Diese Veränderung allein sollte eigentlich schon zu einer verbesserten Parksituation führen.“
Aktuell gebe es 185 Patientenbetten im Zentrum für Seelische Gesundheit. „Es sind aber nicht alle Betten regelmäßig belegt. Auch sind 99 Prozent unserer Patienten nicht mit dem Auto da, sondern werden von Angehörigen gebracht.“
Klinik-Ausbau bis Ende 2026
Entsprechend sieht die KKH keinen Handlungsbedarf für ein Parkraumkonzept, „zumal auch ein genehmigter Stellplatznachweis von der Stadt Hagen vorliegt“. Die eigenen Parkflächen im Innenhof und auf dem Parkplatz neben dem Krankenhaus würden ausreichen, um den Bedarf der Mitarbeiter und Patienten zu decken. Aktuell wird der Parkplatz neben dem Krankenhaus auch von Handwerkern genutzt, die im Gebäude arbeiten. Nach Abschluss der Bauarbeiten, die für Ende 2026 angepeilt sind, werde dieser Parkplatz allein für die Mitarbeiter nutzbar sein und so die Parkplatzsituation weiter entspannen, so die KKH.
„Wir sind zuversichtlich, dass durch eine vernünftige Nutzung der vorhandenen Parkflächen die Parkproblematik effektiv gelöst werden kann“, sagt Bers.