Hohenlimburg. Mit dem Projekt „Soccer Girls“ bietet der SV Hohenlimburg ab 15. Mai jeden Dienstag kostenloses Fußballtraining für Mädchen an:

Ein Jahr lang kostenloses Fußballtraining für Mädchen im Erich-Berlet-Stadion am Kirchenberg - diese Idee steckt hinter dem Projekt „Soccer Girls - Jetzt kommen wir“, das der SV Hohenlimburg 1910 dank Unterstützung vieler Sponsoren auf die Beine gestellt hat. Das erste Training ist am 15. Mai ab 16 Uhr und dauert zwei Stunden. Danach wird immer dienstags von 16 bis 18 Uhr bei jedem Wetter im Stadion am Kirchenberg gekickt. Jeder kann mitmachen, eine Anmeldung ist nicht nötig.

Interesse an Frauenfußball wecken

„Wir haben zwar eine starke Frauen- und Mädchenabteilung“, berichtet Torsten Hesse, Abteilungsleiter der „Zehner“-Damen. „Nichtsdestotrotz stellen wir fest, dass es schwieriger wird, weibliche Jugendliche an den Fußballsport heranzuführen.“ Die Zahl der Anmeldungen von Mädchen werde immer weniger. Fußball, das sei eben bis heute eine Männerdomäne. „Die Männer stehen jedes Wochenende in der Presse, bei den Frauen muss man da schon gezielt suchen“, sagt Thomas Gebauer, der das Projekt „Soccer Girls“ koordiniert.

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Mit dem Projekt wollen die Zehner deshalb eine Lanze brechen für den Frauen- und Mädchenfußball. Dahinter steckt ein langfristig angelegtes Projekt, das Mädchen zwischen 6 und 17 Jahren sehr niederschwellig mit Fußball in Kontakt bringen will. Einfach vorbeikommen, Sportschuhe anziehen und auf dem Rasenplatz im Stadion kicken. Vorerfahrung ist nicht nötig und eine Anmeldung braucht es nicht. Auch der Ausstieg ist jederzeit möglich.

Hinter dem Projekt „Soccer Girls“ stehen neben dem Organisationsteam rund um den SV Hohenlimburg 1910 auch einige Sponsoren wie die Sparkassenstiftung, das Kaltwalzunternehmen Bilstein, das Unternehmen Bakelite Synthetics und die HVG.
Hinter dem Projekt „Soccer Girls“ stehen neben dem Organisationsteam rund um den SV Hohenlimburg 1910 auch einige Sponsoren wie die Sparkassenstiftung, das Kaltwalzunternehmen Bilstein, das Unternehmen Bakelite Synthetics und die HVG. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Herausforderung für Trainer

„Diese Flexibilität ist für das Projekt gut, für mich allerdings eine Katastrophe“, räumt Devin Kunze ein und lacht. Kunze konnte vor ein paar Jahren als Trainer bei den Zehnern den Aufstieg seiner Frauenmannschaft von der Kreisliga in die Bezirksliga feiern. In den kommenden Monaten gehört er zu dem Trainerstab, der die „Soccer Girls“ betreut. Ohne vorher zu wissen, für wie viele Mädchen er das Training vorbereitet, das sei schon eine Herausforderung. Aber diese Herausforderung nehme er gerne an. Mindestens zwei bis drei Trainer sollen bei jedem Training vor Ort sein, darunter Thomas Gebauer und Denise Risse, die früher als Frauenfußballerin unter anderem bei Arminia Bielefeld gekickt hat. Trainiert wird in Altersgruppen. Für die soziale Betreuung der Teilnehmerinnen steht die Pädagogin Hannah Hüsecken bereit.

(Von links) Die Frauenfußballerin Denise Risse und Zehner-Trainer Devin Kunze gehören zum Trainerstab für das Projekt „Soccer Girls“ des SV Hohenlimburg 1910. Für die soziale Betreuung der Teilnehmerinnen steht die Pädagogin Hannah Hüsecken zur Verfügung
(Von links) Die Frauenfußballerin Denise Risse und Zehner-Trainer Devin Kunze gehören zum Trainerstab für das Projekt „Soccer Girls“ des SV Hohenlimburg 1910. Für die soziale Betreuung der Teilnehmerinnen steht die Pädagogin Hannah Hüsecken zur Verfügung © WP Hagen | Marcel Krombusch

15.000 Flyer gedruckt

Verbunden mit dem Projekt „Soccer Girls“ ist eine große Marketingkampagne. Rund 15.000 Flyer sollen an die Schülerinnen an allen Hagener Schulen verteilt werden. Als Werbeaktion allein für den SV Hohenlimburg 1910 will Mitorganisator Willi Strüwer, Beirat SV Hohenlimburg 1910, die Kampagne nicht sehen. Vielmehr wolle man auch andere Fußballvereine in Hagen, die Frauenabteilungen haben, in dieses Projekt einbeziehen. „Wer in Vorhalle wohnt, der wird wahrscheinlich nicht dauerhaft in Hohenlimburg Fußball spielen wollen.“

Es gehe bei Soccer Girls auch vielmehr darum, den Mädchen eine Möglichkeit zu bieten, Fußball einfach mal auszuprobieren. Für ihn ist dieses Projekt eine Herzensangelegenheit. „Aus meiner eigenen Zeit als Fußballer früher bei den Zehnern weiß ich, was dieser Sport bieten kann. Ich glaube an die integrative Kraft des Fußballs.“ Als Schirmherr des Projekts „Soccer Girls“ konnten die Organisatoren Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz gewinnen. „Ich fand die Idee hinter diesem Projekt besonders“, schildert Schulz, „und will Mutmacher sein, jungen Mädchen und Frauen zu sagen: erobert euch diesen Sport!“.

Motivierter Nachwuchs

Nicht mehr begeistern muss man dagegen Emilia (11), Amy (10) und Kyra (11). Die drei Mädchen spielen schon seit ein paar Jahren Fußball bei den Zehnern und unterstützen das Projekt Soccer Girls. „Fußball macht einfach Spaß“, sagt Emilia, die kürzlich zu einem anderen Verein gewechselt ist. Schließlich könne man neue Freunde finden und Tricks mit dem Ball lernen. „Und wenn man mal einen schlechten Tag hatte, kann man einfach aufs Tor schießen“, ergänzt Kyra (11).