Breckerfeld. Eines zeigt die Unfallstatistik der Polizei für Breckerfeld: Die Zahl der verunglückten Motorradfahrer ist rasant gestiegen. Das hat Gründe.
Einmal im Jahr legt die Polizei für den Ennepe-Ruhr-Kreis die Unfallstatistik vor. Und weil die Anzahl der Unfälle in der verhältnismäßig kleinen Stadt Breckerfeld relativ gering ausfällt, lassen sich aus dem Zahlenwerk nur selten Trends ablesen. Diese Zahl aber springt sofort ins Auge: 14 Motorradunfälle hat es im Jahr 2023 in der Hansestadt gegeben. Derer zwei waren es noch vor fünf Jahren.
Mit diesen 14 Unfällen liegt Breckerfeld im Zuständigkeitsbereich der Kreispolizei auf Rang zwei - vor Schwelm, vor Ennepetal, vor Geveslberg, vor Sprockhövel, vor Wetter und vor Herdecke. Lediglich in Hattingen hatte es mit 24 Beteiligungen von Motorrädern mehr Unfälle gegeben. Allerdings mit umgekehrtem Trend: 2022 waren dort noch 33 Motorradfahrer verunglückt.
Zehn Motorrad-Unfälle 2022
Deutlich wird die dramatische Zunahme in Breckerfeld seit 2022 - zehn Motorradunfälle. Das war das Jahr, in dem das Verwaltungsgericht Arnsberg auf Klage eine Mitglieds des Bundesverbands der Motorradfahrer (BDVM) verfügt hatte, dass die Prioreier Straße für Motorräder freigegeben werden muss.
Auf die steigende Zahl der Unfälle und den wachsenden Druck der Öffentlichkeit hat der EN-Kreis mittlerweile reagiert: mit einer temporären Sperrung, die seit Spätherbst 2023 gilt. Auch dagegen hatte der BDVM versucht, eine Eilverfügung zu erwirken, war aber vor dem Verwaltungsgericht Arnsberg gescheitert. Mit dem Oberverwaltungsgericht will man nun die nächste Instanz anrufen.
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Tödlicher Unfall auf L 699
Motorradfahrer aber sind nicht nur auf der Prioreier Straße verunglückt. Einer der Unfälle endete tragischerweise sogar tödlich. Ein 24-jähriger Hagener starb am 27. Mai nach einem schweren Unfall auf der Landstraße 699, die aus Richtung Ennepetal nach Breckerfeld führt. Er hatte in einer Kurve die Kontrolle über seine Maschine verloren und war vor ein Verkehrsschild geprallt. Die Polizei EN spricht insgesamt von fünf tödlichen Unfällen - bei dreien starben Motorradfahrer.
Dabei läuft die Breckerfelder Entwicklung komplett in eine andere Richtung als die im Kreis. Da ist von einem Rückgang der Motorradunfälle von 16,9 Prozent die Rede. Ein Umstand, den die Polizei auf gezielte Überwachungsmaßnahmen zurückführt. Hauptursachen für Motorradunfälle: überhöhte Geschwindigkeit und zu geringer Abstand.
Zahl der Unfälle auf konstantem Niveau
Insgesamt liegt die Zahl der Verkehrsunfälle in Breckerfeld auf einem konstanten Niveau. 218 waren es 2019, 216 im Jahr 2023. Gestiegen ist allerdings die Zahl der Verunglückten - also der Personen, die verletzt oder getötet wurden. 2019 waren es 37, 2020 und 2021 26, 2022 44 und 2023 41. Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Blick auf die Zahl der verunglückten jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre). Zehn waren es 2024, drei nur 2020.
Eine positive Entwicklung verzeichnet die Polizei bei den Verkehrsunfallfluchten: Mit 47 wurde der Höchstwert in Breckerfeld im Jahr 2021 erreicht. 2022 und 2023 wurde mit je 33 Taten der niedrigste Wert innerhalb der letzten fünf Jahre verzeichnet.