Haspe. Beim Hasper Heimat- und Brauchtumsverein hat sich am Wochenende ein Generationswechsel vollzogen.
Das Hasper ULK-Volk (Unsinn, Leichtsinn, Kneipsinn) hat seinen Generationenwechsel eingeleitet: Auf der ordentlichen Mitgliederversammlung des Hasper Heimat- und Brauchtum-Vereins (HHBV) wählten die über 100 Anwesenden in der aus allen Nähten platzenden Schützenburg auf der Kipper jetzt mit überwältigender Mehrheit einen Nachfolger von Kirmesbauer Michael Kröner. Er ist noch jung, er ist ein Hüne und es war schon als kleiner Junge ein Traum von ihm, eines Tages mal als Kirmesbauer in Haspe für Spaß und gute Laune zu sorgen. Der 23-jährige Muhammed Sarac (Spitzname: „Momo“) arbeitet zwar bei Thyssen-Krupp in Hagen-Hohenlimburg, stammt aber aus dem Tal der Ennepe und ist schon „seit ewig“ vom „Kirmes-Virus“ infiziert, wie er bei seiner Vorstellung schmunzelnd berichtete.
Der bisherige Kirmesbauer Kröner, der sich in seiner Rede ausdrücklich für die „langjährige großartige Unterstützung“ bedankte, ist aber nicht etwa „in Rente gegangen“. Vielmehr hat er ein neues Amt übernommen – Kröner amtiert seit Freitag als Präsident des HHBV. Er folgt auf Jörg Bäcker, der nicht zur Wiederwahl antrat. Kröner zur Seite steht als neuer Vizepräsident Jonas Friedhoff, dessen Amt bislang Thomas Eckhoff innehatte, der sich aber ebenfalls nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung gestellt hatte. Komplettiert wird das deutlich verjüngte Präsidium durch Claudia Kempa, die in ihrem Amt bestätigt wurde. Alle drei Präsidiumsmitglieder erhielten in geheimer Wahl jeweils eine deutliche Mehrheit.
Allseits breite Mehrheiten
Die von Bezirksbürgermeister Horst Wisotzki als Versammlungsleiter in Zusammenarbeit mit einer „Zählkommission“ durchgeführten weiteren geheimen Wahlen brachten ebenfalls klare Ergebnisse. Die Geschäftsführung liegt auch künftig in den bewährten Händen von Christian Thieser und Dirk Mlynar, um organisatorische Dinge kümmern sich Thomas Wolter und – neu – Rosi Tekaat. Die „Schatzmeisterei“, für die bislang unter anderem Aurelia Wippermann zuständig war, liegt jetzt in der Verantwortung von Sonja Pfannenschmidt und Detlef Bause. Die Pressearbeit und ähnliche Dinge nehmen Andreas Pilarczyk und weiterhin Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff wahr. Mit Lothar Weber wurde zudem ein neuer Kassenprüfer gewählt. Zweite Kassenprüferin ist Kathrin Thieser. Gegenkandidaten gab es jeweils keine.
Außerdem hat das Hasper Ulk-Volk sowohl das Motto für 2024 als auch für 2025 festgelegt. Der Kirmeszug tourt in diesem Jahr unter der von Christian Thieser vorgeschlagenen plattdeutschen Losung „Kiärmis un Brukdum – keine Fraoge – bränget schöüne Kiärmesdage“ („Kirmes und Brauchtum – keine Frage – bringt schöne Kirmestage“). Und 2025 heißt es nach einem Vorschlag von Jessica Bracht: „Sommer, Sunne, Heiterkeit – en Hoaspe dao es Kiärmestid“ („Sommer, Sonne, Heiterkeit – in Haspe da ist Kirmeszeit“).
Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Corinna Borggräfe, Dirk Borggräfe, Ilona Klüber, Friesen Haspe, Fortuna Hagen und der KCH 77 geehrt. Das frühere Vorstandsmitglied Jörg Duhme kann gar auf eine 50-jährige Mitgliedschaft zurückschauen.
Drehen an der Preisschraube
In ihren Rückblicken auf das Jahr 2023 konnten zuvor der scheidende Präsident Jörg Bäcker und „seine“ bisherige Schatzmeisterin Aurelia Wippermann, die ebenfalls nicht zur Wiederwahl anstand, viele positive Aspekte herausstellen. So wurde das Geschäftsjahr durchaus mit zufriedenstellenden Zahlen abgeschlossen. Gleichzeitig wiesen sie auf die zukünftig drohenden finanziellen Belastungen hin („Leute, denkt dran, alles ist deutlich teurer geworden!“), was in den Vorschlag mündete, die Preise für den „Hasper Taler“, den Kirmes-Pin und den Kommers-Eintrittspreis anzuheben. Ein Glas Bier würde dann 2,40 Euro kosten. Während der Eintrittspreis nicht weiter interessierte, ergab sich aus der „Taler-Erhöhung“ eine längere Diskussion. Diese Diskussion soll demnächst im Beirat gemeinsam mit den angeschlossenen Vereinen zu Ende geführt werden.
Der HHBV-Biergarten am Rande des Kirmesgeländes (Ernst-Meister-Platz) hat sich 2023 bewährt und wird deshalb in diesem Jahr eine Fortsetzung erfahren. Außerdem möchte der neue HHBV-Vorstand beizeiten die Satzung an heute übliche Gepflogenheiten anpassen, wieder eine Kirmeszeitung produzieren und früher oder später den Mitgliedsbeitrag moderat erhöhen.