Metin Bahadir aus Hagen leidet unter chronischen Knieschmerzen. Jetzt profitiert er von einem neuartigen Eingriff am AKH.

Hagen. Mit der ersten Kniearterienembolisation, die im Agaplesion Klinikum Hagen (AKH) durchgeführt wurde, hat Professor Jens-Christian Altenbernd, Chefarzt der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, laut Klinik-Angaben „einen echten Meilenstein gesetzt“.

Durchgeführt habe er den minimalinvasiven Eingriff am rechten Knie von Metin Bahadir (55) aus Hagen, der seit Jahren an Arthrose und damit einhergehenden chronischen Kniegelenksschmerzen leide und diese mit einer konservativen medikamentösen Therapie und Physiotherapie nicht mehr habe lindern können.

Embolisation statt künstliches Gelenk

Anstatt in seinem Alter schon auf ein künstliches Kniegelenk zurückzugreifen, habe sein niedergelassener Orthopäde die Embolisation vorgeschlagen, also das Verschließen entzündlicher Kniearterien, um eine deutliche Schmerzlinderung oder gar Schmerzfreiheit zu erlangen. Metin Bahadir sei damit der erste Patient gewesen, dem Professor Altenbernd an der Grünstraße durch eine Embolisation der Kniearterie habe helfen können, teilte die Klinik mit.

Bei der Kniearterienembolisation wird laut Klinik unter örtlicher Betäubung ein kleiner Katheter an der Leiste in die Hauptarterie des Beins eingeführt und bis zum Knie vorgeschoben. Der Eingriff erfolgt an einer Angiografieanlage, um die Arterien wie auf einem Röntgenbild sichtbar zu machen und unter Gabe von Kontrastmittel die entzündlichen Bereiche zu erkennen.

Eingriff dauert 45 Minuten

„Das Ziel der Embolisation ist es, den Blutfluss zu den entzündlichen Bereichen durch das Injizieren kleinster Partikel zu unterbrechen. So werden Schmerzen gelindert und die Bewegungseinschränkungen reduziert“, erklärt Prof. Dr. Jens-Christian Altenbernd.

Der Eingriff selbst dauert 45 Minuten und im Anschluss bleiben die Patienten regulär eine Nacht stationär im Klinikum. „Nach erfolgreicher Embolisation kann es vorkommen, dass sich die Haut rund um die verschlossenen Arterien kurzfristig leicht verfärbt, ansonsten ist aber nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen. Vielmehr können sich die Patienten nach wenigen Tagen auf eine deutliche Schmerzreduktion und gesteigerte Beweglichkeit freuen“, so der Experte.

Die Kniearterienembolisation wird laut Klinik von gesetzlichen wie privaten Krankenkassen übernommen und erfolgt nach Einweisung durch den niedergelassenen Facharzt.