Hagen-Delstern. Die Stadt Hagen gibt fast 200.000 Euro für die Gestaltung eines Areals an der Grubenstraße aus. Ein Einblick in die Pläne

Auf diese Investition können sich die zuletzt oft vergessenen Kinder in Delstern wirklich freuen: Die Stadt Hagen gibt für den Bau eines neuen Spielplatzes an der Grubenstraße fast 200.000 Euro aus. Daraus entstehen attraktive Abenteuer- und Kreativwelten für Mädchen und Jungen verschiedener Altersgruppen. Das Projekt, an dessen gestalterischer Entwicklung sich die Kinder und Jugendlichen bei einer Wunsch- und Ideensammlung in zwei Phasen einbringen konnten, soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden.

An der Grubenstraße in Delstern entsteht rund um den Bolzplatz für knapp 200.000 Euro eine attraktive Spielplatz-Fläche. Der konkrete Plan steht bereits.
An der Grubenstraße in Delstern entsteht rund um den Bolzplatz für knapp 200.000 Euro eine attraktive Spielplatz-Fläche. Der konkrete Plan steht bereits. © WBH | Wirtschaftsbetrieb Hagen

Der Stadtteil Delstern ist bislang kaum von Spielangeboten für die Jüngsten verwöhnt. Zurzeit finden sich lediglich einige Spielgeräte auf dem Schulhof der Astrid-Lindgren-Grundschule an der Delsterner Straße – wenn denn der Zugang möglich ist. Die nächsten klassischen Spielplätze im Hagener Süden locken derweil im weit entfernten Dahl oder eben in Eilpe hinter zahlreichen, stark befahrenen Straßenkreuzungen, die verantwortungsvolle Eltern ihre Kleinen niemals allein überqueren lassen würden. Und da in den Mehrfamilienhäusern in dem abseitigen Quartier im Tal der Volme vorzugsweise Menschen mit nicht ganz so prallen Geldbeuteln leben, hatte die Politik entschieden, dem Neubauprojekt die höchste Priorität zu geben.

Baumbestand wird erhalten

Bislang bildet ein mit einem fünf Meter hohen Ballfangzaun umsäumter Bolzplatz das Herzstück der Freifläche an der Grubenstraße. Dieser wird in seiner heutigen Form auch erhalten bleiben, jedoch an beiden Seiten mit komplett neu gestalteten Spielflächen eingefasst. Dazu werden vier wilde Pkw-Stellplatz-Flächen verschwinden, während die stattlichen Kastanien- und Ahorn-Bäume, die die Anwohner gerade in den Sommermonaten als Schattenspender sehr schätzen, natürlich unangetastet bleiben.

Am Bolzplatz wird der üppige Bewuchs an den Fangzäunen deutlich gestutzt.
Am Bolzplatz wird der üppige Bewuchs an den Fangzäunen deutlich gestutzt. © WP | Michael Kleinrensing

Der neu entstehende Bereich zwischen Bolzplatz und Delsterner Straße wird vorzugsweise für die jüngeren Kinder hergerichtet. Das Herzstück des Sandspielbereichs bildet dabei eine vielfältig nutzbare Sandspielanlage mit Turm und Rutsche, Kletter- und Balanciermöglichkeiten sowie einem Sandaufzug, Bagger und Sandschütten. Hinzu kommen Federwippen im Biene-, Pony- und Oktopus-Design, die auf einer Rasenfläche ihren Platz finden. Als weiteres Highlight ist eine Holz-Spielhütte in Form eines kleinen Bauwagens vorgesehen, die nicht bloß als Versteck, sondern auch als Mittelpunkt verschiedener Rollenspiel-Szenarien dienen soll. Eingefasst wird dieser Teil von einem Gittermattenzaun. Außerdem sollen neben der Sandspielfläche mehrere Metallbänke und -tische für begleitende Eltern aufgestellt werden, die unter den Bäumen bei einem Schwätzchen ihren Nachwuchs beäugen können.

Die Kinder hatten bei der Entwicklung des Projektes die Chance, sich mit ihren konkreten Ideen einzubringen.
Die Kinder hatten bei der Entwicklung des Projektes die Chance, sich mit ihren konkreten Ideen einzubringen. © WP | Michael Kleinrensing

30 Meter lange Seilbahn

Jenseits des Bolzplatzes – also in Richtung städtischer Bauhof und Volme – sollen sich künftig die eher älteren Kinder tummeln. Dazu wird der Materialcontainer des Fachbereichs Jugend und Soziales, in dem Utensilien für Kinderaktionen gelagert werden, um ein paar Meter versetzt. Somit entsteht ausreichend Platz für eine etwa 30 Meter lange Seilbahn-Anlage, die den schmalen Grünstreifen optimal ausnutzt. Außerdem wird in der für das Thema Bewegung vorbehaltenen Zone noch ein Bereich für eine Vierer-Klimmzug-Station und eine Doppel-Schaukelanlage eingerichtet. Zudem wird direkt an der Grubenstraße ein Inklusionskarussell aufgestellt, das auch von Menschen mit Rollstuhl genutzt werden kann. Die Chance zu Hindernisläufen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden eröffnen zudem unterschiedlich hohe Hüpfsteine. Und wer sich einfach nur mal an der frischen Luft ausruhen oder mit Freunden quatschen möchte, kann auf zwei Bänken unter einem bereits vorhandenen Ginko-Baum Platz nehmen. Auch dieser Teil des Spielplatz-Geländes wird durch einen etwa einen Meter hohen Zaun vom übrigen Geschehen entlang der Grubenstraße abgegrenzt.

Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung der vom Wirtschaftsbetrieb Hagen vorgelegten Planung bereits einstimmig grünes Licht gegeben. Jetzt muss nur noch die Bezirksvertretung Eilpe/Dahl im April dem Projekt zustimmen. Das Geld für die Investition steht jedenfalls bereit.