Breckerfeld. Die neue Kindertagesstätte Abenteuerland in Breckerfeld ist eröffnet worden. Die Kinder haben die Einrichtung längst erobert.
Die kleinen Stühle haben Macken. Die Tische sind gebraucht. Und die Regale stehen noch nicht voller Spielsachen. All das aber ist jenen 25 Kindern, die schon jetzt die neue Kindertagesstätte Abenteuerland in Breckerfeld besuchen, herzlich egal. Sie haben ihre Kita für sich erobert.
Es hapert noch mit der Ausstattung - auch am Tag der offiziellen Eröffnung jener Einrichtung, die mit ihren 40 Plätzen dafür sorgt, dass die Stadt Breckerfeld gemeinsam mit anderen Trägern dafür sorgt, dass der Bedarf an Plätzen in der Hansestadt gedeckt werden kann. „Aber das ist die Sicht von uns Erwachsenen“, sagt Melanie Langner, selbst Breckerfelderin, die zuletzt in einer Einrichtung in Hagen gearbeitet hat und nun froh ist, dass sie diese Chance in ihrer Heimat bekommen hat, „den Kindern ist das herzlich egal. Die fragen uns auch jeden Tag, ob sie nicht raus können, obwohl die Außenanlage noch gar nicht fertig ist.“
Einzug mit dem Bollerwagen
Das Gras wächst langsam, Spielgeräte müssen noch aufgestellt werden und an der Ausstattung hapert es auch deshalb, weil zwischenzeitlich ein Lieferant Insolvenz angemeldet hat. „Aber das spielt keine Rolle. Wir sind an Nikolaus mit einem Bollerwagen eingezogen.“ Bis dahin hatten Team und Kinder eine provisorische Unterkunft in der Turnhalle der Kita Lummerland.
25 Kinder spielen und toben jetzt in der Einrichtung. Pro Woche kommen zwei weitere hinzu. Ergebnis: Schon bald ist die Einrichtung, die 40 Plätze im U- und im Ü-3-Bereich bietet, voll. „Momentan“, sagt Melanie Langner, „befinden wir uns noch in der Eingewöhnungsphase.“
Strukturen werden neu geschaffen
Ein Prozess, den Erzieherinnen (und ein Erzieher) und auch die Kinder durchaus genießen. „Es ist schon etwas Besonderes, wenn man die Möglichkeit hat, komplett neue Strukturen aufzubauen“, sagt Melanie Langner. „Das ist so, als stünde man vor einer weißen Leinwand.“
1,4 Millionen Euro hat die Stadt Breckerfeld investiert, 1,2 Millionen kommen noch einmal vom Land hinzu (auf den Förderbescheid allerdings wartet man im Rathaus noch). Entstanden ist aus dem Geld ein nachhaltiger Flachbau in Holzbauweise mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach, die wiederum eine Wärmepumpe speist. „Dass uns das endlich gelungen ist“, sagt da auch Bürgermeister André Dahlhaus mit Blick auf diverse städtische Gebäude, an denen die Kommune zuletzt aus unterschiedlichsten Gründen mit dem Versuch gescheitert ist, auf alternative Energie zu setzen.
Zwei Jahre von der Planung bis zur Eröffnung
Von der ersten Planung bis zur Eröffnung sind zwei Jahre vergangen. Ein außergewöhnlicher Spatenstich vor knapp einem Jahr, bei der Ennepetals Bürgermeisterin Imke Heymann, deren Sozialamt auch für Breckerfeld zuständig ist, und Dahlhaus selbst in der Kabine eines Baggers Platz nahmen, ist in Erinnerung geblieben.
Dass der Bedarf für die Einrichtung geboten ist, hatte sich bei der Planung für 2021 abgezeichnet. „Immer mehr Kinder ab zwei Jahren besuchen die Breckerfelder Einrichtungen“, sagt Dahlhaus, „hinzu kommt, dass immer mehr Eltern längere Betreuungszeiten in Anspruch nehmen.“ Also fiel der politische Entschluss im Rat zum Bau der zweigruppigen Einrichtung (eine Erweiterung auf bis zu vier Gruppen ist möglich) ebenso einstimmig wie der für den Standort im hinteren Teil des Parks am Schulzentrum.
Engagiertes Team
Von einem „stressigen Vorhaben“ spricht der Bürgermeister. Von einem, das viel Energie in der Bauverwaltung gekostet habe. „Aber letztlich ist das Ergebnis ein sehr gutes“, so Dahlhaus. Und das sei auch dem Generalunternehmer Materio und dem neuen Kita-Team zu verdanken, das sich in den letzten Monaten weit über das eigentlich vorgesehene Maß engagiert habe.
„Man hat den Eindruck, als hätte die Band Pur ihren Hit schon damals für diese Einrichtung geschrieben“, sagt da Imke Heymann. Denn „Abenteuerland“ heißt nicht nur die Kita, sondern auch ein Lied und ein Album der erfolgreichen Popband. „Das ist ein Ort, an dem der Rucksack mit Alltagssorgen draußen bleibt und die Kinder einfach Kinder sein können.“
Die 25, die schon da sind, haben ihre Kita längst für sich erobert.